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Auch Gudenus tritt nach Ibiza-Affäre von allen Ämtern zurück

Von nachrichten.at/apa, 18. Mai 2019, 13:08 Uhr
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Bildergalerie Demonstranten fordern Neuwahlen
Bild: (APA)

WIEN. Auch der bisherige geschäftsführende Klubobmann Johann Gudenus tritt infolge der Video-Affäre von all seinen politischen Ämtern zurück.

Das erklärte der langjährige enge Vertraute des zuvor zurückgetretenen FPÖ-Obmanns Heinz-Christian Strache am Samstagnachmittag in einer Aussendung.

"Hiermit gebe ich bekannt, dass ich meine Funktion als geschäftsführender Klubobmann sowie mein Nationalratsmandat zurücklegen werde. Ebenso trete ich hiermit von sämtlichen Funktionen in der Freiheitlichen Partei Österreichs zurück", sagte Gudenus, der gemeinsam mit Strache in dem 2017 aufgenommenen Video zu sehen war.

 

Er wolle sein "tiefstes Bedauern über die zwei Jahre zurückliegenden Vorkommnisse zum Ausdruck bringen", erklärte Gudenus. "Zudem bedaure ich zutiefst, durch mein Verhalten das in mich gesetzte Vertrauen der Wähler, Funktionäre und Mitarbeiter enttäuscht zu haben."

Johann Gudenus galt stets als möglicher Nachfolger von Heinz-Christian Strache. Jetzt folgt er ihm tatsächlich, aber in die Politpension. Das verhängnisvolle Alkohol-Gelage auf Ibiza kostete nicht nur dem FPÖ-Chef, sondern auch seinem (geschäftsführenden) Klubobmann die Karriere.

"Knüppel aus dem Sack"

Gudenus kommt aus einer Politiker-Familie. Sein inzwischen verstorbener Vater John saß für die FPÖ im Bundes- und Nationalrat und war dort für Aussagen bekannt, die selbst den Freiheitlichen zu rechts waren.

Der Apfel fiel nicht weit vom Stamm, auch Johann Gudenus gehörte stets zum am rechten Rand angesiedelten Teil der ohnehin nicht gerade linken FPÖ. Zuletzt tauchte in Medien ein altes Passwort von ihm namens "seilseil" auf. Auch Auftritte vor rechtsextremen Vereinigungen sind vom langjährigen Obmann des Rings freiheitlicher Jugend überliefert, der Mitglied der schlagenden Verbindung Vandalia ist.

Ausländerfeindliche Aussagen kosteten Gudenus die Chance auf ein Ministeramt. Sein Spruch vom "Knüppel aus dem Sack" für "Asylbetrüger" motivierte Bundespräsident Alexander Van der Bellen dazu, eine Angelobung von Gudenus auszuschließen.

Dabei sollte der aus einer Grafenfamilie stammende Gudenus gutes Benehmen gelernt haben. Nach der Matura im Wiener Privatgymnasium Theresianum studierte er Jus mit Abschluss und absolvierte auch die Diplomatische Akademie erfolgreich. Studienaufenthalte führten Gudenus wiederholt nach Russland.

Die Landessprache beherrscht er perfekt, was sich für freiheitliche Beziehungen nach Moskau nutzen ließ. Beim umstrittenen Referendum in der von Russland besetzten ukrainischen Krim fungierte Gudenus als sogenannter Wahlbeobachter, auch mit dem autoritären Führer der Republik Tschetschenien pflegte Gudenus beste Kontakte, und er war Gast eines Rechtsextremen-Kongresses in Russland.

Wiener FPÖ braucht Plan C

So überrascht es dann auch nur mäßig, dass gerade er in dem Agent Provocateur-Video aus Ibiza, das ihn ins politische Out beförderte, den Übersetzer gab. Privat ist Gudenus freilich an Serbien vergeben. Mit seiner von dort stammenden Frau hat er bereits ein Kind, ein zweites ist auf dem Weg. Auch politisch engagierte sich Gudenus schon zugunsten Serbiens, und zwar vor allem für die Minderheit in Bosnien.

Ein innenpolitisches Bein hat der leidenschaftliche Außenpolitiker Gudenus freilich auch. Von 2010 bis 2015 fungierte er als Klubobmann der Freiheitlichen im Wiener Landtag, im Anschluss zwei Jahre als Vizebürgermeister. Da er dort im wesentlichen keine Agenden hatte, war der Wechsel nach der 2017er-Wahl in den Nationalrat ein Aufstieg. Dort gab er an der Seite von Walter Rosenkranz den geschäftsführenden Klubobmann, ging neben dem eigentlich Fraktionschef aber eher unter.

Immer wieder parteiintern überlegt wurde, Gudenus als Spitzenkandidat in die Wien-Wahl im kommenden Jahr zu schicken. Als Alternative galt, den populäreren Strache voran zu schicken. Nun wird sich die Wiener FPÖ einen Plan C überlegen müssen.

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16  Kommentare
16  Kommentare
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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 18.05.2019 18:40

Dem Dumpfnus weint kaum einer eine Träne nach, nicht einmal in blauen Dunstkreisen.

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 18.05.2019 18:29

Aus mit der Immunität.
Das hat sich ja wohl jetzt erledigt. Die Staatsanwaltschaft kann ja jetzt sofort die Ermittlungen gegen Gudenus aufnehmen.

https://www.nachrichten-aktuell.eu/artikel/fpo-will-gudenus-nicht-an-justiz-ausliefern/2067937

FPÖ will Gudenus nicht an Justiz ausliefern
Die FPÖ lehnt die von Staatsanwaltschaft Wien gewünschte Auslieferung ihres geschäftsführenden Klubobmannes Johann Gudenus für Ermittlungen zum viel kritisierten "Ali"-Video ab. Man werde der Auslieferung nicht zustimmen, weil der Facebook-Auftritt mit der politischen Tätigkeit in Zusammenhang stehe - und außerdem liege keine Verhetzung vor, behauptete Generalsekretär Christian Hafenecker.

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Duc (1.647 Kommentare)
am 18.05.2019 16:12

150 € für Strache und Gudenus sind genug......

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 18.05.2019 18:42

Das geht sich locker aus. Ministeriell bestätigt...

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gutmensch (17.123 Kommentare)
am 18.05.2019 14:11

Ich würde der Staatsanwaltschaft einen neuen Anlauf empfehlen.

https://www.nachrichten-aktuell.eu/artikel/fpo-will-gudenus-nicht-an-justiz-ausliefern/2067937

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fritzlfreigeist (1.646 Kommentare)
am 18.05.2019 14:08

Gudenus ist genauso gescheitert wie sein verstorbener Vater, der auch ein Leben lang nichts auf die Reihe brachte.
Gudenus hat Ursula Stenzel zur FPÖ gebracht, sie sollte auch gleich die Krücken zum Abschied nehmen.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 18.05.2019 18:43

Das ist wenigstens noch eine echte BLAUE.

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powerslave (1.314 Kommentare)
am 18.05.2019 13:52

Alkohol verdirbt den Charakter nicht. Es kehrt ihn hervor...

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auchfussgaenger (1.229 Kommentare)
am 18.05.2019 13:23

https://images.derstandard.at/t/LB109/livebericht/2000103378107/709e8734-0dba-4774-9bed-edf8d2f3776a.JPG?fbclid=IwAR3VYHLCW-iKrigttQE4mYbo5Rq6PXuYe4zjjDTX6D91aI_Q7ZUqRosJ-oI

FPÖ EU-Wahl Spitzenkandidat und neuer FPÖ-Parteivorsitzender mit 2 Verrätern in Moskau für "Arbeitsgespräche".

Weiter gehts bergab.

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 18.05.2019 13:19

Ein schöner Tag heute! 😀😀😀

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.05.2019 17:31

Nein, das Parlament ist wieder einmal völlig unbedeutend in der parlamentarischen Demokratie.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 18.05.2019 18:42

Nun bei Strache liegen jetzt offenbar die Nerven blank, wenn man sich von dem Neuwahlgespenst, welches in Wien umgeht so verunsichern lässt.
Doch zurück zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung des Videos.
Da stand die Frage im Raum, warum man fast 2 Jahre mit der Veröffentlichung zugewartet hat.
Das lässt sich leicht erklären.
Im Sommer 2017 stand die Politik noch immer hauptsächlich unter dem Eindruck der Migrationskrise und deren Nachwirkungen.
Hätte man das Video zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht wäre es nahezu wirkungslos verpufft.
Nebenbei befand sich die SP mit Kern und Silberstein in einer veritablen Führungskrise. Das hätte die SP in der Wahl auch nicht mehr gerettet.
Jetzt sieht es etwas anders aus, denn Strache hatte das Amt des Vizekanzlers inne und da gelten auch andere Regeln. Der Rücktritt war fast eine logische kalkulierte Folge.
Nur was ändert das an der Gesamtlage der zu lösenden Probleme in Österreich?
Glaubt man etwa in der VP, dass man jetzt mit der SP einen

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 18.05.2019 18:46

Reformkurs weiter führen kann?
Was ist, wenn die SP den 12 Stunden Tag und die Reform der Sozialversicherung rückgängig machen will?
Dann steht Kurz blamiert da und wird ein weiterer Kurzzeitkanzler nach Gusenbauer und Kern sein.
Deshalb ist es eher unwahrscheinlich, dass jetzt Neuwahlen riskiert werden, wenn auch manche dieser Verlockung erliegen möchten.
Ganz besonders auffällig in diese Richtung haben einige Journalisten im ORF Fernsehen spekuliert.
Der eher rote Kotanko ist sogleich nach Wien geeilt, da er es offenbar gar nicht erwarten kann, dass man Kurz in diese Neuwahlfalle treibt.
Da is

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 18.05.2019 18:49

Neuwahl erachte ich als fix, damit die nunmehr bedeutungslose FPÖ nicht zu viele Mandate hat. Einziges Hindernis könnten die hohen Kosten sein, das trifft alle Parteien gleichermaßen (was allerdings eh nicht so schlecht ist).

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 18.05.2019 18:50

Doch die Migrationskrise ist bei weitem auch nur ansatzweise gelöst.
Die bekannten Kreise arbeiten fieberhaft im Hintergrund daran die Shuttle- Schiffe im Mittelmeer wieder flott zu machen, damit wieder der volle Fährbetrieb aufgenommen werden kann.
Hier liegt auch der Schlüssel in einem eventuell doch noch möglichen neuen Wahlkampf.
Unmöglich ist das nicht in dieser Zeit der verrückten Schnellschüsse.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 18.05.2019 18:54

Und wie wir alle wissen, will man in der EU (besser genauer gesagt in Deutschland) noch viel mehr Migranten am europäischen Kontinent verteilen.
Das bedeutet, dass die Verteilungswahnsinnigen weiter ihren Plan verfolgen Quoten den Mitgliedsstaaten "auf die Augen zu drücken".

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