Ein Stahlhelm für die Herrengasse: Innenminister Karl Nehammer im Porträt
Die niederösterreichische ÖVP kehrt durch die Hintertür in die Herrengasse zurück, und das in Gestalt eines Wieners.
Karl Nehammer, aktuell Generalsekretär der Volkspartei, verdiente seine ersten politischen Sporen in St. Pölten, scheiterte später als Wahlkampfmanager von Andreas Khol, führte dann aber Sebastian Kurz als Parteimanager wieder zurück ins Kanzleramt.
Eigentlich wäre es logischer gewesen, würde Nehammer das Verteidigungsressort anführen. Denn dem Heer ist der 47-Jährige eng verbunden, diente er doch nach dem Präsenzdienst für einige Jahre sogar als Berufssoldat und brachte es zum Leutnant. Dem Innenressort näher war schon seine Frau, Mutter der beiden gemeinsamen Kinder, die unter Minister Wolfgang Sobotka (ÖVP) unter anderem als Pressereferentin diente.
Dem Thema innere Sicherheit widmete sich Nehammer freilich in letzter Zeit durchaus intensiver. Als Efgani Dönmez den ÖVP-Klub verlassen musste, übernahm er als Integrations- und Migrationssprecher und verteidigte dabei gerne wortreich und üblicherweise in für ihn typischer höherer Lautstärke den türkis-blauen Kurs. Mediensprecher war er - für einen Generalsekretär nicht selten - schon davor.
Sein Einzug in die Parteizentrale war für den Schwiegersohn von TV-Legende Peter Nidetzky, der einen Lehrgang in politischer Kommunikation an der Donau Uni abschloss, ein recht flotter. Als er den verkorksten Hofburg-Wahlkampf Khols übernahm, kannten ihn nur Insider, vor allem solche aus Niederösterreich. Dort diente Nehammer der ÖVP als Kommunalreferent, war damit enger Mitarbeiter des Landesgeschäftsführers Gerald Karner, der wie die neue Verteidigungsministerin Klaudia Tanner aus der Schule Ernst Strassers im Innenressort stammt.
Karriere machte Nehammer, der sich mittlerweile in der Hietzinger ÖVP als Bezirksparteiobmann engagiert, letztlich im Arbeitnehmerbund. August Wöginger machte ihn dort zu seinem Generalsekretär, als er selbst zum Obmann aufstieg. Nach der vergangenen Wahl ging es den nächsten Schritt nach oben ins Generalsekretariat der Bundespartei. Dort gilt er zwar nicht als Mastermind des türkisen Erfolgslaufs, aber als fleißiger und folgsamer Weggefährte des Parteiobmanns.
Seine neue Aufgabe wird jedenfalls ungleich delikater. Spätestens Herbert Kickl (FPÖ) hat als Innenminister gegen seine Vorgänger kampagnisierend dafür gesorgt, dass gegenüber VP-Innenministern, umso mehr mit besten Beziehungen nach Niederösterreich, eine gewisse Reserviertheit vorhanden ist. Nehammer kann sich schon jetzt darauf einstellen, dass der freiheitliche Klubchef bei jeder Gelegenheit von vermeintlichen Vertuschungen und Umfärbungen berichten wird. Andererseits wird sich der Innenminister, der einen harten Migrationskurs vollziehen soll, wohl auch dann und wann mit dem Grünen Koalitionspartner herumschlagen müssen, wenn er rhetorisch oder auch faktisch die Grenzen allzu dicht halten will.
Zur Person: Karl Nehammer, geboren am 18. Oktober 1972 in Wien, verheiratet, zwei Kinder. 2016-2018 Generalsekretär des ÖAAB, seit 2017 Abgeordneter zum Nationalrat, seit 2018 Generalsekretär der ÖVP.
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Guter Mann!
Das Projekt EU funktioniert anscheinend hervorragend, sodass das österreichische Innenministerium getrost mit großmäuligen Minderleistern besetzt werden kann. Die innere Sicherheit eines Landes ist ja dadurch vernachlässigbar.
Ich hoffe der Schmähhammer ist sich bewusst, dass er irgendwann zur Rechenschaft heran gezogen wird.
Fangen wir am "Neujahrstag" gleich mit einen wichtigen Ratschlag für das BMI an: Die 50 unsinnig herumstehenden, leeren Wohn - Container, die in der Kaserne in Hörsching stehen, könnte man sofort nach Griechenland transportieren. Es wäre eine Geste und Hilfe, um das dortige, auf EU Boden befindliche, menschliche Drama gemeinsam zu lösen und es hätte auch eine "Vorbildwirkung" für die restlichen EU Mitgliedstaaten, die sich in dieser Frage bewegen müssen! Das "Mehrheitsprinzip" muss in der EU die "Einstimmigkeit" ablösen, denn die "Einstimmigkeit" wird zur Diktatur!
das innenministerium wird wieder zum spielball der schwarzen oh du armes österreich !
Die sogenannte "Reserviertheit" ist tatsächlich durch den BESTEN INNENMINISTER den diese Republik jemals hatte hervorgerufen worden, deshalb hat der Kurz auch die Koalition mit der FPÖ auch so abrupt beendet, natürlich nur auf Hinweis der "Granden" in der ÖVP!
Aber der Nehammer wird es im Sinne der ÖVP wohl "gleichrichten" und vertuschen können, die Umtriebe im IM der ÖVP, denn was nicht sein darf darf einfach nicht sein, denn da könnte ja ein jeder kommen um die ÖVP und ihre Machenschaften im IM aufzuplattln!
Ah, der nächste Kickl ist im Anmarsch. Schlimmer geht immer. Kickl 2.0
Ja, Bartstoppeln (die von Bestimmten nur bei VdB beanstandet werden) und Mundstellung passen... ):