Der Formel 1 droht ein neuer Finanzskandal
BUDAPEST. Mehrere verdächtige Teams: Vor Grand Prix auf dem Hungaroring brodelt es in der Gerüchteküche
Alle zehn bisherigen Rennen dieser Formel-1-Saison hat Red Bull gewonnen, allein acht davon WM-Leader Max Verstappen. So verkommt die Serie längst zur One-Man-Show. Die Dominanz des Rennstalls ist erdrückend und wird auch am Sonntag beim Grand Prix am Hungaroring (15 Uhr, live ServusTV und Sky) dank neuer Updates am Auto wohl wieder schlagend. Doch hinter den Kulissen brodelt es in der Formel 1. Dunkle Wolken ziehen wegen eines neuen Verdachts auf Finanzbetrug auf.
Inmitten von erneuten Gerüchten über Verstöße von mindestens zwei Teams gegen das Ausgabenlimit mahnte Geschäftsführer Stefano Domenicali den Weltverband zu empfindlichen Sanktionen. "Ich möchte, dass die Strafe im Falle eines Verstoßes sportlich ist", sagte der Italiener. Dass Verstappens Red-Bull-Team trotz einer im Vorjahr verhängten Strafe wegen eines Verstoßes gegen die Finanzregeln diese Saison dominiert, lädt die Debatte um die Budgetgrenze noch mehr auf.
So trafen Berichte über angebliche Tricksereien beim Etatdeckel die Formel 1 vor dem Ungarn-Gastspiel an diesem Wochenende an einem wunden Punkt. Das Fachportal "motorsport.com" will von drei Rennställen wissen, die im vergangenen Jahr mehr ausgegeben haben als erlaubt. "Auto, Motor und Sport" berichtet von zwei Teams.
Über das Budgetlimit hatten Weltverband und Formel 1 lange gestritten, 2021 trat es in einer Höhe von damals 145 Millionen Dollar pro Saison in Kraft. Ausgerechnet das Beispiel des Branchenführers Red Bull gibt den Zweifeln an der Wirksamkeit des Regelwerks jedoch Nahrung. Rund sieben Millionen Dollar Strafe musste das Team zahlen, weil es 1,8 Millionen Dollar zu viel ausgegeben hatte. "Aus meiner Sicht war das keine Strafe. Es war sehr niedrig", sagte Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur. Wochenlang hielt der Fall die Rennserie im vergangenen Jahr in Atem. Aufhalten konnte die Sanktion den Arbeitgeber von Weltmeister Verstappen nicht, im Gegenteil.
Prüfung bis Ende Juli
Und so könnte sich mancher Konkurrent denken, dass sich ein kalkulierter Bruch der Budgetregeln durchaus lohnen könnte, wenn die Sanktion doch gar nicht so sehr schmerzt. Grauzonen gibt es noch reichlich, der Weltverband FIA will gegen diese nun weiter vorgehen. Bis Ende Juli soll die erste Phase der Prüfung beendet sein, dann folgen Nachuntersuchungen bei verdächtigen Teams.
Mögliche Sanktionen reichen aber von einer Verwarnung über Punktabzüge, den Teilausschluss von Rennwochenenden bis zu einer niedrigeren Budgetgrenze für das überführte Team. Domenicali drängt auf einen schnellen Abschluss des Verfahrens. "Ich sage das nur, weil es auf diese Weise nicht zu Spekulationen und Aussagen führt, die für niemanden gut sind."
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Gäbe es keine Budgetregeln, dann gäbe es keine Streitereien. Es ist doch immer so, dass viel Geld viel Erfolg bringt oder zumindest bringen sollte, Diese ganzen Budgetregeln - auch bei anderen Sportarten - sind doch ein Blödsinn . Geld regiert die Welt und auch den Sport. Alles andere ist scheinheilig und naiv.
Wenn man Berufskraftfahrern beim "im Kreis fahren" zuschaut, dann ist das kein Sport !
Weder für die Lenker noch für die Gaffer.
Körperlich aktiv sind leider nur die Rettungskräfte, die anschließend dann die "Möchtegern-Privatfahrer" von den öffentlichen Straßen bergen müssen.
Sie müssen weder zuschauen, noch fahren.