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500-Millionen-Projekt: Oberösterreich soll 2028 ans Wasserstoffnetz gehen

Von Alexander Zens, 14. Oktober 2024, 18:42 Uhr
500-Millionen-Projekt: Oberösterreich soll 2028 ans Wasserstoffnetz gehen
Mit Wasserstoff-Speichern (im Bild jener der RAG in Gampern) kann überschüssiger Strom aus dem Sommer in den Winter gebracht werden. Bild: APA/AFP/ALEX HALADA

LINZ. Vier Millionen Landesförderung für Forschung – internationale Fonds könnten einsteigen

Wasserstoff gilt als Schlüsseltechnologie, um die Schwankungen in der Erzeugung von grünem Strom auszugleichen und industrielle Prozesse zu dekarbonisieren. In Oberösterreich gibt es nun die Perspektive für einen Wasserstoff-Kreislauf mit Elektrolyse, Speicherung, Kraftwerk und Leitungen im großen Maßstab – er soll im Jahr 2028 Realität werden.

Ein Ausgangspunkt sind neben bestehenden Entwicklungsprogrammen zwei Forschungsprojekte, für die die Landesregierung am Montag eine Förderung von insgesamt vier Millionen Euro freigegeben hat und die von Energielandesrat Markus Achleitner (VP) sowie Vertretern involvierter Organisationen präsentiert wurden.

Elektrolyse mit 200 Megawatt

Erstens das Projekt "HySolve" der Fachhochschule Oberösterreich (FH), in dem an Wasserstoff als Energieträger, Treibstoff und Speichermedium geforscht wird.

Zweitens "ThermoGreenHydrogen": Die H2 Powerlink GmbH treibt ein Leitprojekt für Energieumwandlung voran. Erforscht werden Produktion, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff in Kombination mit Thermoelektrizität, die ungenutzte industrielle Abwärme in Strom umwandelt. Die Firma wurde erst heuer gegründet: von Manuel Pfeil, der zuvor 18 Jahre in der voestalpine tätig gewesen war, dem Welser Markus Adenbeck (Ingenieurbüro für Gebäudetechnik) und zwei weiteren Kollegen. Forschungspartner sind das metallurgische Kompetenzzentrum K1-Met (voestalpine, Primetals, JKU Linz, Montanuni Leoben) sowie die FH.

In einer Demonstrationsanlage der FH in einer Welser Halle soll jener Wasserstoff-Kreislauf entwickelt und getestet werden, der ab 2028 im Echtbetrieb geplant ist. Ein Batteriespeicher mit 500 Megawattstunden soll Netzschwankungen ausgleichen, Wasserstoff dient als Langzeitspeicher für Energie. Ein Elektrolyseur mit 200 Megawatt nutzt Strom aus Solarenergie, Wind-, und Wasserkraft und spaltet Wasser in Sauer- und Wasserstoff. Letzterer dient auch als Brennstoff für unterschiedliche Sektoren und wird in der Industrie als Rohstoff genutzt.

500-Millionen-Projekt: Oberösterreich soll 2028 ans Wasserstoffnetz gehen
Thomas Bürgler (l.), Markus Achleitner, Johann Kastner, Manuel Pfeil mit Demo-Anlage, die zeigt, wie aus Abwärme über Thermoelektrizität Strom wird Bild: Margot Haag

Das gesamte Investitionsvolumen wird laut Pfeil voraussichtlich rund 500 Millionen Euro betragen. Man sei in Gesprächen mit potenziellen Partnern. Große Industriebetriebe, Speicher- und Netzbetreiber dürften wohl Teil des Kreislaufs werden.

Rund die Hälfte der 500 Millionen könnte aus EU- und Bundes-Fördertöpfen kommen, der Rest von den Partnern. Es stünden aber auch internationale Fonds bereit, um zu investieren, sagt Pfeil: "Oberösterreich hat gute Chancen, bei der Energietransformation eine der führenden Regionen weltweit zu werden." K1-Met-Chef Thomas Bürgler sagt, dass die "Kopplung des thermoelektrischen Energierückgewinnungssystems mit einem Elektrolyseur und einem Batteriespeicher weltweit eine Premiere" sei.

FH-Vizepräsident Johann Kastner will einen "entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten". Landesrat Achleitner sieht den Umbau des Energiesystems als "europäisches Gesamtkunstwerk", das hunderte Milliarden Euro benötigen werde. Man müsse Strom, Wärme, Mobilität und Industrieprozesse als großes Ganzes betrachten.

Gasbranche appelliert

Österreichs Gaswirtschaft betonte am Montag in Wien, dass Gas auch künftig für die verlässliche Energieversorgung wichtig sein werde. Um künftig ohne fossiles Gas die Versorgung mit Biomethan und Wasserstoff sicherstellen zu können, brauche es "jetzt die politische Unterstützung sowie klare Rahmenbedingungen für Investitionen in die Gasinfrastruktur Österreichs", sagte der Vizepräsident der Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW), Stefan Wagenhofer.

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Autor
Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
Alexander Zens

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Chadolt (35 Kommentare)
vor 2 Stunden

Bei dem Wirkungsgrad muss der Strom schon sehr billig sein…. Auch die Elektrolyseanlage wird nur Teilzeit genutzt. Wie teuer kommt eigentlich die gespeicherte Kilowattstunde? Und welche Kosten nimmt man für den Windstrom an? Vollkosten? Oder Null Kosten, weil man das Windrad ohnedies bei Überschuss aus dem Wind drehen muss? Langfristig müsste man Vollkosten rechnen. Sonst wäre es besser, man stellt einfach weniger Windräder auf.

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2020Hallo (4.683 Kommentare)
vor 2 Stunden

Wird auch Zeit dass sich was tut mit dem Wasserstoff, was tut der Typ von der Musiktruppe dabei ? Was war da in Ehrenfeld mit dem zubetonierten Wald ? 🙈

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