Der geheimnisvolle Kircheninvestor
Der Investor Fernando Douglas ist für viele Beobachter geheimnisvoll und rätselhaft. Seit der 55-Jährige die Innviertler Arev-Immobiliengruppe übernommen hat, bleibt kein Stein auf dem anderen.
Der Investor Fernando Douglas ist für viele Beobachter geheimnisvoll und rätselhaft. Seit der 55-Jährige die Innviertler Arev-Immobiliengruppe übernommen hat, bleibt kein Stein auf dem anderen. Beobachter fragen sich: Ist der in Sri Lanka geborene Weltenbummler ein beinharter Spekulant oder Missionar? „Weder noch“, sagt Fernando. Spekulation sei für ihn als Christ eine Gefahr. Alle Menschen sollten einander helfen.
In den vergangenen zehn Jahren hat Fernando von Berlin aus den Avila-Konzern geformt. Der Name erinnert an die heilige Teresa von Avila, die Ordensgründerin der unbeschuhten Karmelitinnen aus dem 16. Jahrhundert. 40 Prozent des Konzerns gehören der Karmel Missionsstiftung, 60 Prozent Fernando. Seit 2001 wurden Firmen und Immobilien gekauft, um sie rasch profitabel zu machen. Die Gewinne verwende er für Missionsprojekte wie eine Business School in Indien, sagt Fernando.
Hunderte Millionen Euro hat er seit 2001 investiert. „Gute Beziehungen“ zu den Banken seien wichtig, mindestens 20 Prozent der Projekte würden aber mit Eigenkapital finanziert. Als Fernando dem Erzbistum Berlin 2004 das Petruswerk abkaufte, wurde um einige Millionen gestritten. Fernando klagte und gewann. „Du sollst nicht lügen und betrügen“, sagt Fernando.
Er selbst steht des Öfteren im Kreuzfeuer der Kritik. Weil er christliche Werte betone, entstehe der Eindruck, es handle sich bei ihm um eine kirchliche Firma, heißt es. Berlins Bischof Georg Kardinal Sterzinsky kritisierte die Geschäftspraktiken um ein denkmalgeschütztes Haus in Greifswald. Fernando spricht von einem Missverständnis und Parteipolitik. Er sei vom dortigen Oberbürgermeister eingeladen worden, zu investieren. Das Gerücht, es gebe in Deutschland einige Verfahren gegen ihn, weist Fernando zurück. Er selbst sei nie geklagt worden.
In Oberösterreich ist Fernando seit Jahren aktiv. Er entwickelte für den Karmelitenorden das Linzer Einkaufszentrum Atrium. In den Jahren 2008 und 2009 übernahm das Petruswerk Arev von den Firmengründern und der Diözese Linz sowie die kirchliche Severin Holding. Wie auch in Berlin, wo das Erzbistum 180 Millionen Euro Schulden gehabt habe, habe es sich in Linz um „Hilfe“ gehandelt, sagt Fernando. Die Diözese sei an ihn herangetreten. Ihm sei es am wichtigsten, Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen. Auf OÖN-Anfrage heißt es aus der Diözese, es habe sich um strategische Verkäufe gehandelt.
Bei Arev sind zuletzt einige Mitarbeiter aus der mittleren Ebene gegangen. Ebenso hat Maria Homm die Severin Holding verlassen und gönnt sich eine schöpferische Pause. „Es ist normal, dass Mitarbeiter gehen, wenn sie bessere Angebote bekommen“, sagt Fernando. Es seien auch Mitarbeiter zurückgekommen. Insgesamt habe man die Zahl der Arbeitsplätze erhöht.
Fernando hat ehrgeizige Renditeziele. Mindestens vier Prozent sollen es bei Arev sein. Auch 2010 ist das nicht gelungen. Weil es ein schwieriger Markt sei und man Managementstrukturen verändert habe, sagt Fernando, der vier Prozent als bescheiden bezeichnet. Dass der Verkauf der Wohnungen in der Linzer Donaupromenade schleppend verlaufe, sieht er nicht so. Die Produktivität müsse steigen, sagt Fernando.
In Oberösterreich gehe bei manchen Bauprojekten nichts weiter, beklagt Fernando, wie beispielsweise bei der Rehaklinik Obernberg. Darum hat er nun das Reininghaus-Areal in Graz gekauft und will dort in acht Jahren ein neues Stadtviertel aufziehen. Die Stadt hatte mit 25 Jahren geplant. Das geht Fernando zu langsam. „Wir sind Diener der Stadt“, sagt er.
Das ist auch nur ein Blender, noch dazu mit christlichen "Werten". Wenn er nach christlichen Grundsätzen handeln würde, dann könnte er nicht von notwendigen steigenden Renditen sprechen.