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Erste Group will nach Polen expandieren

Von Alexander Zens, 02. August 2024, 18:56 Uhr
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Die Zentrale der Erste Group in Wien Bild: Erste

WIEN. Neuer Chef Bosek: Für eine Übernahme muss aber der Preis passen– Gewinn stieg im ersten Halbjahr

Es war der erste Auftritt des neuen Vorstandsvorsitzenden Peter Bosek: Gemeinsam mit seinen Kollegen im Management präsentierte er am Freitag die Halbjahreszahlen der zur Sparkassengruppe gehörenden Erste Group in Wien mit Tochterbanken in Ungarn, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Kroatien und Serbien.


Ihm sei wichtig, dass „es Mitarbeitern weiter Spaß macht, bei uns zu arbeiten, und wir noch mehr Kunden gewinnen“, sagte Bosek. Und ja: „Wir haben einen Strategieprozess losgetreten.“ Es gehe nicht darum, die Bank komplett zu verändern – sie sei sehr gut aufgestellt. Auf das sich rasch verändernde Umfeld müsse man aber reagieren.

Bosek erste group
Peter Bosek ist seit 1. Juli Vorstandschef der Erste Group Bild: (APA/TOBIAS STEINMAURER)


Es geht um Innovationen, Energiewende und Arbeitsmarkt, aber auch um Wachstum. Die Erste Group will in Osteuropa expandieren und ist offen dafür, Banken oder Geschäftsbereiche zu übernehmen – aber nur „zu einem vernünftigen Preis“, wie Bosek erklärte. „Es gibt ein Land, das wir definitiv im Fokus haben, und das ist Polen.“ Bisher sei ein Einstieg dort immer zu teuer gewesen. Bosek sieht die Erste Group als „Investitionsvehikel“ in Zentral- und Osteuropa, und dafür sei eine Präsenz in Polen „eigentlich notwendig“.

Die Erste Group hat den Nettogewinn im ersten Halbjahr um 9,4 Prozent auf 1,63 Milliarden Euro gesteigert. Die Erträge legten mehr zu als die Aufwendungen. Das Kreditvolumen stieg um 1,7 Prozent auf 211,3 Milliarden Euro, die Kundeneinlagen nahmen um 3,2 Prozent auf 240,2 Milliarden Euro zu. Trotz Ausfällen und einer leicht gestiegenen Quote an notleidenden Krediten seien die Risikokosten gering, sagte Risikovorständin Alexandra Habeler-Drabek. In Österreich sei derzeit vor allem der gewerbliche Wohnbau in Wien unter Druck. Grund seien die erhöhten Bau- und Finanzierungskosten. Es gebe aber erste Signale, dass der Markt wieder anziehe.


Bei der umstrittenen KIM-Verordnung (strengere Regeln für die Wohnbaukreditvergabe) hat Bosek einen moderaten Zugang. Er halte nichts von dem Konflikt zwischen manchen Banken und der Aufsicht, das sei „nicht wahnsinnig produktiv“. „Wir müssen die Diskussion auf einer anderen Ebene führen.“ Man müsse gemeinsam alles für leistbares Wohnen tun.

Optimistisch für Osteuropa

Konjunkturell ist der Erste-Group-Vorstand „begründet optimistisch“ für die Kernmärkte. Das Wirtschaftswachstum gehe in Osteuropa wieder in Richtung drei bis vier Prozent, aufgrund sinkender Inflation und Zinsen.

Bosek hat die Führung der Erste Group am 1. Juli von Willibald Cernko übernommen. Zuvor war er vier Jahre bei der baltischen Luminor Bank gewesen und davor wiederum schon 24 Jahre in der Erste Group bzw. der Sparkassengruppe tätig. Bosek gilt als Vater der Onlinebanking-Plattform „George“, die mittlerweile mehr als zehn Millionen Kunden hat.

Dieser Artikel wurde um 17.48 Uhr aktualisiert. 

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Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
Alexander Zens
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3  Kommentare
3  Kommentare
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edith1966 (842 Kommentare)
am 02.08.2024 10:27

Zeigt mir eine Bank die die Gewinne nicht hinaufgeschraubt haben?
Das soll mir einer erklären das hat nichts mit guten Wirtschaften zu tun.

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betterthantherest (38.199 Kommentare)
am 02.08.2024 10:10

ähnlich wie die Energiekonzerne schreiben Banken Rekordgewinne.

Auf Kosten der Wirtschaft und der Bürger im Land.

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bvb22 (1.419 Kommentare)
am 02.08.2024 13:23

warum auf kosten der Bürger ?

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