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Photovoltaik-Boom: Wieviel Strom Balkonkraftwerke erzeugen können

Von nachrichten.at/apa, 02. Oktober 2023, 07:13 Uhr
Infoabend zu PV-Freifläche
(Symbolbild) Bild: Wladimir Wetzel

LINZ. Der Photovoltaik-Boom hat heuer zu einer Vervielfachung sogenannter "Balkonkraftwerke" geführt.

Allein bei den Wiener Netzen verzeichnete man heuer bis dato rund 2.600 Anmeldungen, nach 931 im Vorjahr. Balkonkraftwerke sind kleine PV-Anlagen mit ein oder zwei Modulen, die höchstens 800 Watt an Leistung liefern und in Baumärkten, von Solarteuren und online verkauft werden. Zur Inbetriebnahme reicht eine Meldung an den Netzbetreiber und ein Anstecken an einer Steckdose.

Auch in Oberösterreich zeigen die Anmeldezahlen steil nach oben. Linz Netz spricht von einer Verdopplung und im Netzgebiet der Netz Oberösterreich GmbH kommen im Schnitt pro Monat rund 400 neue Mini-PV-Anlagen dazu, Tendenz steigend. Insgesamt wurden der Netz OÖ heuer bisher 3.554 Balkonkraftwerke gemeldet, hieß es auf APA-Anfrage. Bei der Netz Niederösterreich GmbH wurden 2022 1.943 und heuer bereits 4.153 Anlagen gemeldet.

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Im Süden Österreichs, bei der Kelag-Tochter Kärnten Netz, ist der Boom ebenso spürbar. 2021 waren 127 dieser kleinen PV-Anlagen mit Schukostecker gemeldet worden, 2022 waren es 508 und heuer bis jetzt schon 1.032, berichtete Kelag-Sprecher Josef Stocker der APA.

Mehrere zehntausend Balkonkraftwerke

Anhand der Zahlen ist davon auszugehen, dass österreichweit inzwischen mehrere zehntausend Balkonkraftwerke in Betrieb sind und diese zusammen auf eine Spitzenleistung von deutlich mehr als zehn Megawatt Peak kommen. Zum Vergleich: Österreichs größte in Betrieb befindliche Photovoltaik-Anlage, jene am Flughafen Wien, hat eine Leistung von 24 Megawatt Peak.

Neben dem Balkongeländer werden die Module oft auf Gartenhütten, am Zaun oder auf dem Carport installiert. Bei Wohnungen muss die Hausverwaltung und der Eigentümer zustimmen. Die Stadt Wien erlaubte Balkonkraftwerke Anfang 2023 auch in Gemeindebauten, Mieterinnen und Mieter müssen die Anlagen allerdings von Wiener Wohnen bewilligen lassen.

Netzschutz im Wechselrichter

Zum Schutz vor Stromschlägen ist im Wechselrichter des Balkonkraftwerks ein Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) verbaut. Dieser trennt die PV-Anlage sofort vom Stromkreislauf der Wohnung, wenn es zu Spannungsschwankungen kommt. Das heißt, das Balkonkraftwerk liefert nur dann Strom, wenn es auch mit dem Stromnetz verbunden ist. Wichtig ist vor allem die sichere Verankerung, sodass die Paneele nicht von einer Sturmböe erfasst werden.

Auch die Energiebehörde E-Control steht hinter den im Energiegesetz als "Kleinsterzeugungsanlagen" bezeichneten Mini-PV-Anlagen. Sie stellte nach Diskussionen innerhalb der Branche Ende 2022 klar, dass diese Anlagen auch mit einem handelsüblichen Schuko-Stecker erlaubt sind. Die Beiziehung eines Elektrikers sei, so Behördenchef Haber damals zu APA, eine "reine Empfehlung". Generell sei es aber wichtig, Sorgfalt walten zu lassen und etwa darauf zu achten, dass in der Elektroinstallation ein FI-Schalter vorhanden ist. Auch die 800-Watt-Grenze muss eingehalten werden und es dürfen keine Verlängerungskabel verwendet werden.

Laut dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) rechnen sich Balkonkraftwerke je nach Haushaltsgröße, Sonneneinstrahlung und Stromverbrauch in 4 bis 5 Jahren. Gegenüber dem Jahr der Energiekrise 2022 haben sich die Anschaffungskosten fast halbiert. Kostete ein Balkonkraftwerk mit 800 Watt Peak vergangenen Sommer noch über 1.200 Euro, liegen die Preise für ein solches Set nun bei unter 700 Euro.

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27  Kommentare
27  Kommentare
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Ybbstaler (1.314 Kommentare)
am 02.10.2023 12:11

Eine wirklich gute Sache, diese Kleinstanlagen!
1) günstig in der Anschaffung und im Vergleich zu größeren Anlagen wirklich für fast jeden leistbar. Für gerade 600-800 Eur langfristig sparen und gutes für die Umwelt tun.
2) problemlos in der Installation ohne Kosten für die Montage durch Handwerker.
3) von der Leistung mit realistisch 0,5 kW gar nicht zu unterschätzendes "Kleinvieh". Ein paar geschickte Handgriffe und man stimmt den Verbrauch so ab, dass möglichst alles selbst genutzt wird.
4) in Österreich gut geregelt, mit 800 Wp fängt man was an. Aus meiner Erfahrung in Italien viel komplizierter. Dort lediglich bis 350 W selbst anschließen zulässig, von 350-800 W Anschluss und Abnahme durch Elektriker nötig. Aber wahrscheinlich sinnvoll, weil in fast allen Wohnbauten sehr schwache Elektroinstallationen.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.395 Kommentare)
am 02.10.2023 11:12

Bitte aber nicht jeden Schrott beim Diskonter sich andrehen lassen:
Der eine pickt die Kartonverpackung mit Heißkleber an die Rückseitenfolie der Module, die damit beschädigt ist (Haltbarkeit!).
Andere geben (unwissentlich, da Hersteller nach Zertifizierung betrügerisch die Fertigung geändert haben) Wechselrichter dazu, die nicht mit normgerechter galvanischer Trennung (Relais!) ausgestattet sind. Derartige Geräte dürfen dann nicht betrieben werden...

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elhell (2.561 Kommentare)
am 02.10.2023 11:34

Gut zu wissen.
Der Diskonter aus Sattledt bietet schon seit Juni eine Anlage mit Wechselrichter und optional Speicher an, kommt dann insgesamt auf einen 1000er und soll einem Kollegen zufolge ok sein.
Aber wie immer ist die Verlockung bzw. Gefahr groß, dass viele vom Boom profitieren wollen. Die Geräte kommen aus Fernost. Was frei im www zu bestellen geht, hat mitunter gefälschte CE-Bezeichnungen. So etwas würde ich auch nicht an meinen Balkon und per Stecker ans Netz hängen.

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Steuerzahler2000 (4.200 Kommentare)
am 02.10.2023 11:54

Aldi-Nord hatte auch schon seine Balkonkraftwerke zurückrufen müssen ....

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glingo (5.307 Kommentare)
am 02.10.2023 12:00

STEUERZAHLER2000 (3.932 Kommentare)

das hat aber nichts mit Aldi zu tun!!

sondern mit dem Wechselrichter von Deye wegen fehlend NA Schutz.
der wurde zu Million verkauft nicht nur durch Aldi.

Die Vorschrift gibt es aber meines Wissens auch nur in Deutschland und Österreich.

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Steuerzahler2000 (4.200 Kommentare)
am 02.10.2023 14:29

Aldi-Nord hatte diese verkauft, dann wegen der Sicherheitsmängel zurückrufen müssen - Das ist Fakt.

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( Kommentare)
am 02.10.2023 10:41

Alles was sie erzeugen u. nicht Zug um Zug verbrauchen,
wird ins Netz eingespeist
u. ist ein Geschenk an den Stromanbieter,

der die KW ums teure Geld an andere Verbraucher verscherbelt.

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Zonne1 (3.922 Kommentare)
am 02.10.2023 10:51

Das wäre schrecklich und absolut schlimm, wenn man was verschenken würde .....

Sowas würden manche Menschen NIEMALS tun ..

Zu Ihrer Beruhigung : die Meisten haben einen entsprechend hohen Grund-Stromverbrauch, da wird der Großteil eh selbst verbraucht.

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Ybbstaler (1.314 Kommentare)
am 02.10.2023 11:12

Sein Sie nicht so streng. Ich denke er hat damit gemeint, dass die Investition umso lohnender ist, je mehr man darauf schaut den Strom selbst zu verbrauchen. Was ganz einfach geht, wenn man gewisse Verbraucher zeitlich plant. Wenn ich sehr wenig Grundlast habe und tagsüber nicht zu Hause bin, wird es sonst wirklich wenig Sinn machen.

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( Kommentare)
am 02.10.2023 11:16

Zu Ihrer Beruhigung !

Ich habe ein Balkonkraftwerk.

Weil ich nix zu verschenken habe,
habe ich mir ein System für die sinnvolle Eigennutzung zurecht gelegt.

Nicht mehr u. nicht weniger sollte mein Post aussagen !

Daß es Sie zu einer schwachsinnigen Antwort bewegt hat,
dürfte etwas mit Ihrer Intelligenz
von Lesen u. Verstehen zu tun haben.

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( Kommentare)
am 02.10.2023 11:18

gehört zu (begrenzte) Zone 1

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.395 Kommentare)
am 02.10.2023 11:13

Sie können gerne Richtung professioneller Anlage mit Zweirichtungszähler optieren...

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NeuPaschinger (1.158 Kommentare)
am 02.10.2023 10:40

Wichtig ist zu verstehen das man seinen Stromverbrauch an die Sonne anpasst.
Für Übeschuss bekommt man nämlich nichts, man verschenkt diesen Strom,
Waschmaschine, Geschirrspüler bzw bei den extremeren Hitzeperioden Klimaanlage das richtig einschalten und kombinieren das spart das Geld,
oder man investiert mehr für eine kleine Batterie dazu das man den gesammelten Strom auch speichern kann

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smoe (54 Kommentare)
am 02.10.2023 10:55

Es wundert mich immer noch wenn die Leute ein Problem damit haben ein paar Euro im Jahr an den Netzbetreiber zu verschenken, aber dann gerne eine Batterie um mehrere Tausend Euro kaufen.

Vielleicht ist es bei Strom genauso wie beim Gemüse. Das selbst erzeugte ist einfach besser......

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kpader (11.508 Kommentare)
am 02.10.2023 09:24

Ich habe mit meinem Ballonkraftwerk in 190 Tagen rd. 500 kWh erzeugt.

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tradiwaberl (16.044 Kommentare)
am 02.10.2023 10:15

Mein Balkonkraftwerk ist jetzt ziemlich genau 100 Tage in Betrieb und hat bislang 380kWh Energie erzeugt (war natürlich Sommer auch...).
Übers Jahr gerechnet wird das natürlich noch deutlich mehr. Ich rechne mit einer Amortisation nach 3, vielleicht 4 Jahren.

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Ybbstaler (1.314 Kommentare)
am 02.10.2023 08:54

Weiß vielleicht jemand im Forum ob die Netzbetreiber für die Meldung bzw. den Betrieb einer solchen Anlage Gebühren verlangen? Andere Grundgebühr wegen Zähler usw?

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tradiwaberl (16.044 Kommentare)
am 02.10.2023 09:01

Nein, die Meldung ist ja nur ein Info an den Netzbetreiber. Ein Recht auf den Betrieb haben sie auf jedem Fall. Zähler braucht man auch keinen eigenen.

Siehe z.b.

https://www.netzooe.at/photovoltaik/kleinsterzeugungsanlage

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Ybbstaler (1.314 Kommentare)
am 02.10.2023 09:13

Danke, bei Netz NÖ war das ein wenig unklar formuliert

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filibustern (704 Kommentare)
am 02.10.2023 09:17

... was kein Zufall ist! Die Burschen/innen dort sind nicht sonderlich interessiert daran, Menschen, die selber Strom erzeugen, in welcher Weise auch immer zu unterstützen!

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groma (1.286 Kommentare)
am 02.10.2023 18:59

Klar, entgehen den Stromanbietern und Netzbetreibern ja entsprechend viele Euros.
Bei 500 kWh wie vorher erwähnt, sind das gleich mal 100 Euro und mehr netto.

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tradiwaberl (16.044 Kommentare)
am 02.10.2023 08:40

Finde auch das Balkonkraftwerke eine einfache und tolle Sache sind, selber etwas Strom zu erzeugen und damit auch zu sparen.

Habe eines, das aktuell so 5-6 kWh Strom am Tag erzeugt, wenns halbwegs sonnig ist.
Die Grundlast ist damit tagsüber fast immer abgedeckt.
Wenn man dann noch z.B. Geschirrspüler und Waschmaschine richtig timed, kann man auch die Mittagsspitzen der Erzeugung fast vollständig ausnutzen und spart sich das zu anderen Zeiten ein.

Mit etwas technischem Verständnist bekommt man die benötigten Teile schon um ca. 500€ (2 Module a 125€, Wechselrichter 200€, 50€ für Halterung und Kabel), das rentiert sich dann ziemlich schnell.

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Ybbstaler (1.314 Kommentare)
am 02.10.2023 08:46

Sehr richtig, vor allem der Hinweis auf das Timing. Zb. eine elektrische Warmwasserbereitung kann man, wenn vorhanden sehr einfach auf die Zeit wo die Sonne scheint einstellen und so sicher stellen, dass der erzeugte Strom selbst genutzt wird und nicht ins Netz abfließt weil man nicht zu Hause ist.

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angerba (2.358 Kommentare)
am 02.10.2023 08:32

Super Sache! Müssten noch mehr gefördert werden! In Drehzahl man dafür keine Mehrwertsteuer!

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bajano (253 Kommentare)
am 02.10.2023 08:11

Und nur einstecken gilt nicht in jedem Netz.
Generell sollte hier fix angeschlossen werden!

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sergio_eristoff (3.012 Kommentare)
am 02.10.2023 07:53

Balkonkraftwerke sind eine super Sache und würden auch bei Wohnungen einen guten Teil zur Energiewende beitragen. Problem an der Sache ist immer noch Vermieter und Genossenschaften wehren sich aktiv mit irgendwelchen Ausreden wie Objektaussehen obwohl Satschüsseln hängen usw.

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sergio_eristoff (3.012 Kommentare)
am 02.10.2023 09:52

@OÖN fragt mal nach bei den Genossenschaften warum man sich so vehement sich der Energiewende verweigert und das man die eigenen Mieter nicht teilhaben lässt.

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