Eine spannende, moderne "Ménage-à-trois"
Auch wenn die Donaufestwochen für Alte Musik bekannt sind, so setzen sie auch stets moderne Kontrapunkte – wie bei der gestrigen Matinee im Strindbergmuseum Saxen mit dem OÖ. David Trio.
Zwischen zwei Streichtrios Johann Nepomuk Davids, mit denen man des 40. Todestages des Komponisten gedachte, bauten die Musiker zwei Uraufführungen ins Programm ein.
Flora Geißelbrecht schickte "Drei Reisende" auf den Weg und beschäftigte sich bewusst sparsam mit dem Material, das sie gekonnt in immer neue Zusammenhänge setzt. Faszinierend ist, wie es der Komponistin gelingt, gleich vom ersten Takt an das Interesse zu wecken und zum Zuhören zu verführen. Etwas, das sie von ihrem Lehrer Helmut Schmidinger gelernt haben mag, dem die zweite Uraufführung galt. Seine "Ménage à trois" stellt die heilige Zahl "Drei" dem eher unmoralischen Gedanken dreier Liebender gegenüber, die ihre Beziehung von Abschnitt zu Abschnitt neu definieren. Der Dreiklang ist genauso zentral wie dreitönige Motive und rhythmische Dreiergruppen. 3x3, also 9 Konstellationen bauen dieses nicht minder spannend zu erlebende Werk. Das lag auch daran, dass das David Trio – Sabine Reiter, Peter Aigner, Andreas Pözlberger – so intensiv wie mitreißend musizierte und das Publikum zu Recht begeisterte. (wruss)
Kammerkonzert mit dem OÖ. David Trio, Strindbergmuseum Saxen, 13. 8.
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