"Emilia Pérez" und Pamela Anderson auf Goldkurs
Mit zehn Nominierungen geht das aufregende Krimi-Musical als Favorit ins Rennen um die Golden Globes, auch Pamela Anderson hat Preischancen
Nach fünf Auszeichnungen beim Europäischen Filmpreis geht "Emilia Pérez" vom französischen Regiestar Jacques Audiard (aktuell im Kino) als großer Favorit ins Rennen um die Golden Globes. Mit zehn Nennungen führt der Film über den mexikanischen Kartellboss Mantis, der dank einer Geschlechtsanpassung zu Emilia wird, das Feld an. Die Nominierungen wurden gestern in 27 Sparten in Los Angeles bekannt gegeben.
Der (numerisch) größte Konkurrent für "Emilia Pérez" ist der fiktionale biografische Film "The Brutalist" (Regie: Brady Corbet) über den in Ungarn geborenen Architekten Laszlo Toth. Das Werk, in dem Adrien Brody ("Der Pianist") die Hauptrolle spielt, hat sieben Chancen – auch in der Königskategorie "Bestes Drama" (geplanter Kinostart: 30. Jänner). In dieser Sparte ist auch "Konklave" (aktuell im Kino) des österreichisch-schweizerischen Regisseurs Edward Berger genannt. Der Thriller, in dem Ralph Fiennes als hart geprüfter Verantwortlicher für die Wahl das nächsten Papstes brilliert, kommt auf sechs Nennungen. Die drei Favoriten sind jeweils in den Sparten "Beste Regie" (Audiard, Berger, Corbet) und "Beste Hauptrolle" im Rennen: Fiennes, Brody (beide in der Sparte Drama) sowie Karla Sofia Gascón (Musical/Komödie) für ihre Darstellung von Mantis/Emilia.
Unter den Nominierten für die beste Darstellerin in einem Drama fällt eine besonders auf: Pamela Anderson. Berühmt als Ex-"Baywatch"-Rettungsschwimmerin von Malibu, ist sie für ihre Rolle in "The Last Showgirl" im vorderen Feld dabei. In der Regie von Gia Coppola, der Enkelin von Francis Ford Coppola, verkörpert die 57-Jährige eine Tänzerin in Las Vegas, die mit Würde ihre finale Show über die Bühne bringen will (geplanter Kinostart in Österreich: 20. März).
Interessant ist das Feld mit Golden-Globe-Chancen für den besten nicht-englischsprachigen Film. Österreichs Oscar-Beitrag "Des Teufels Bad" steht nicht auf der Liste, dafür aber das Drama "Die Saat des heiligen Feigenbaums". Regisseur ist der nach Deutschland geflohene Iraner Mohammad Rasoulof, der den Film in seiner Heimat heimlich gedreht hatte. Deutschland hat sein Werk auch für die Oscar-Verleihung am 2. März eingereicht.
Wer sich bei den "Globes", den Vorboten für die Academy Awards durchsetzt, wird bei einer Gala am 5. Jänner bekannt gegeben. Über die Gewinner entscheiden 334 Filmjournalisten und -journalistinnen aus 85 Ländern. Im Bereich Streaming/TV ist übrigens einer der üblichen Verdächtigen in der "Poleposition": Die Koch-Serie "The Bear" mit Jeremy Allen White ist mit fünf Nominierungen auf Golden-Globe-Kurs.