So können Sie Verletzungen im Fitness-Studio vermeiden
Nur selten sind Unfälle verantwortlich für Verletzungen an Schulter, Knie oder Ellbogen.
Wenn es draußen kalt und ungemütlich wird, zieht es viele zum Training ins Fitness-Studio. Prinzipiell eine gute Idee, wenn man die Sache richtig und koordiniert angeht. Ansonsten drohen lästige und schmerzhafte Muskelschäden oder Gelenkserkrankungen, die ein weiteres Training einschränken, verzögern oder überhaupt unmöglich machen.
Je nach Trainingsschwerpunkt sind vor allem Gelenke, Sehnenansätze oder Muskeln von Schulter, Knie und Ellbogen für Verletzungen anfällig. Nur selten werden diese durch Unfälle ausgelöst, viel häufiger liegt den Schäden eine Fehl- bzw. Überbelastung zugrunde.
„Daher ist es wichtig, sich in einem Fitnessstudio von einem Profi anleiten zu lassen. Ein erfahrener Trainer weiß, wie er die Übungen aufbaut, was für den Körper zumutbar ist und steigert das Programm entsprechend“, erklärt Verena Lüthje, Fachärztin für Unfallchirurgie am Landes-Krankenhaus Rohrbach. „Außerdem wird die korrekte Umsetzung der Übungen überwacht – eine Garantie dafür, dass es zu keinen einseitigen Überbelastungen und damit Gewebeschäden kommt.“
Richtiges Aufwärmen
Das A und O um Verletzungen vorzubeugen: das Aufwärmen. Generell gilt: der allgemeinen Aufwärmphase von mindestens 20 Minuten Laufen oder Radfahren folgen Dehn- und Stretching-Übungen, die Muskel- und Sehnenverletzungen – aber auch trainingsbedingte Muskelverkürzungen – verhindern.
Und natürlich ist die richtige Ausrüstung Voraussetzung. Vor allem die Schuhe sind wichtig, sie sollen stabil sein und eine feste Sohle besitzen. Besonders oft betroffen sind die Trizeps-Sehnen, weil sie bei sehr vielen Übungen belastet werden. Häufig treten diese Probleme durch ein zu intensives Training mit zu viel Gewicht auf. Zudem wird oft die richtige Technik vernachlässigt – dies führt in weiterer Folge schnell zu einer kontinuierlichen Überbelastung und damit zur Verletzung.
Schädliches Laufband?
Der Klassiker zum Aufwärmen ist das Laufband – wobei in diesem Zusammenhang kontrovers über mögliche Vor- und Nachteile bzw. Schäden diskutiert wird. Vor allem das Knie kann beim Laufbandtraining beleidigt reagieren. „Hier gilt erneut: die richtige Technik ist entscheidend“, weiß Verena Lüthje. „Die Beine sollten hüftgelenksbreit aufgestellt werden. Außerdem sollte man immer mit einer leichten Steigung von einem Prozent laufen – das schont die Knie. Unbedingt auch auf das richtige Schuhwerk achten.“ Prinzipiell verfügt das Laufband über eine ideale Dämpfung, sodass das Gerät bei richtiger Verwendung und Lauftechnik keine Schäden verursachen sollte.
Wenn es doch passiert ist...
Wenn sich trotz Vorbereitung und professioneller Anleitung Schmerzen einstellen, sollte die betroffene Stelle sofort gut gekühlt werden. So werden einerseits die Schmerzen gelindert und andererseits ein Fortschreiten der Entzündung gehemmt. Am nächsten Tag sollte die Stelle mit leichter Wärme behandelt werden, um die Durchblutung der Sehnen anzuregen. „In der Regel werden die Schmerzen erst etwas schlimmer, bevor sie abklingen“, so Verena Lüthje.
Des Weiteren ist es wichtig, für die nächsten Tage jegliche Belastung – durch Training oder Ähnliches – einzustellen, damit die Entzündung nicht chronisch wird. Sollte wider Erwarten keine Besserung eintreten, ist ein Arztbesuch zur Abklärung der Ursachen empfehlenswert.“