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Fast eine Mio. Euro Schaden: Haftstrafen für Fahrraddiebe

Von Valentin Bayer, 28. Jänner 2025, 11:49 Uhr
Brandstiftung: Gasthaus komplett abgebrannt
Zwei Moldauer müssen sich Bild: VOLKER WEIHBOLD

WELS. Über aufgebrochene Dachkuppeln "angelten" die beiden Moldauer ihre Beute aus den Geschäften. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Innerhalb weniger Monate verursachten die beiden Angeklagten fast eine Millionen Euro Schaden: Aus acht Fahrradgeschäften in Oberösterreich stahlen sie von April bis Juli 2024 Fahrräder im Wert von 904.558,7 Euro. Hinzu kommt ein Sachschaden von rund 79.000 Euro. Die beiden Moldauer im Alter von 30 und 29 Jahren zeigten sich am Dienstag bei ihrem Prozess im Landesgericht Wels geständig. Sie wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 

Aufsehenerregend war nicht nur die hohe Schadenssumme, sondern auch die professionelle Vorgehensweise: Mehrmals schnitten sie Löcher in Dachkuppeln bzw. Flachdächer der Geschäfte, über die sie ihre Ware "herausangelten". Anschließend hätten sie das Diebesgut im Wald versteckt, sagte der 29-Jährige: "Von dort haben es Buschauffeure abgeholt." 

Wer waren die Hintermänner? 

Die Richterin fragte detailliert nach der Vorgehensweise der beiden Männer und nach etwaigen Komplizen. Trotz eines Hinweises der Richterin, dass Hinweise zu diesen Hintermännern strafmildernd sein könnten, gab der 29-Jährige keine genaue Auskunft. Er habe die Männer, die die gestohlenen Fahrräder abgeholt hätten, nicht gekannt. Sie hätten die Transporteure spontan auf Facebook gesucht und ihnen den Standort des Diebesguts geschickt. 

Es sei vereinbart gewesen, dass die Männer die Fahrräder nach Moldau bringen und diese dort verkauft werden, entweder von ihm selbst oder von jemand anderem. Vom Geld habe er aber nicht viel gesehen, sagte der 29-Jährige: "Einmal haben wir 14.000 Euro bekommen. Dann hat es immer geheißen, dass die Busfahrer auf dem Weg verhaftet worden und die Fahrräder beschlagnahmt worden sind." Grund für die Tat sei gewesen, dass er Schulden habe und seine Frau sowie zwei Kinder versorgen müsse. Ähnlich war die Argumentation des 30-jährigen Zweitangeklagten. 

Beide Männer zeigten sich geständig. Laut Staatsanwältin war die Beweislast erdrückend. An den Tatorten wurden DNA-Spuren und Fußabdrücke gefunden, die zur Ergreifung der Täter geführt hatten. 

Gegen Dienstagmittag erging das Urteil: Der 29-Jährige wurde zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, der 30-Jährige zu 5 Jahren Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 

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Autor
Valentin Bayer
Redakteur Oberösterreich
Valentin Bayer
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14  Kommentare
14  Kommentare
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jack_candy (9.177 Kommentare)
am 28.01.2025 18:14

Ich vermute mal, dass die sich vor allem E-Bikes geangelt haben. Die kosten schon mal 3.000 bis 5.000 und mehr Euro pro Stück.

Bei einem Durchschnittspreis von 5.000 Euro hätte die Täter bei den acht Einbrüchen in weniger als vier Monaten rund 180 Bikes gestohlen. Im Schnitt also mehr als 20 Bikes pro Einbruch, und dann übers Dach abtransportiert.

Ein wenig Spekulation: Das wirkt sehr professionell durchorganisiert. Die Geschichte von den via Facebook angeworbenen Transporteuren klingt extrem unglaubhaft. Das lässt eher mächtige Hintermännern vermuten, die den Tätern ernsthafte Konsequenzen angedroht haben, falls diese etwas verraten.

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tituspullo (2.173 Kommentare)
am 28.01.2025 15:09

Nach den ersten Einbruch hat sich sicher herumgesprochen in der Branche. Interessanterweise haben die andere 5 Händler nichts unternommen
um die Ware zu sichern. Als ob sie gewartet hätten auf die Einbrecher. Hat sich keiner Gedanken gemacht
dass er der nächste sein könnte ?Schlampigkeit mit oder ohne Absicht.

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betterthantherest (39.461 Kommentare)
am 28.01.2025 15:28

Rainer Zuphall.
Eh klar.

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betterthantherest (39.461 Kommentare)
am 28.01.2025 15:01

für die Händler sind gestohlene Fahrräder genauso gut wie verkaufte Fahrräder....

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tituspullo (2.173 Kommentare)
am 28.01.2025 15:11

Sie meinen dass die Versicherung den gesamten Schaden übernimmt ?
Dann passt, sind alle zufrieden.

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betterthantherest (39.461 Kommentare)
am 28.01.2025 15:20

naja, die Versicherung wird weniger zufrieden sein....

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tituspullo (2.173 Kommentare)
am 28.01.2025 13:23

Es sind noch viele offene Fragen betreffend die Absicherung des Geschäftes und der Ware. Als Versicherer würde ich nur einen Teil der Schaden übernehmen.

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gutmensch (17.543 Kommentare)
am 28.01.2025 14:51

Unsinn. Klassischer Einbruch - Überwindung erschwerender Hindernisse. Die Eingänge und Fenster werden schon alarmgesichert sein. Wenn die aber das Dach aufschneiden….

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betterthantherest (39.461 Kommentare)
am 28.01.2025 16:00

tituspollo

die übliche Definition für Einbruch erfüllt der Tatbestand sicherlich.

Die Frage wird wohl eher sein:
welche Versicherung übernimmt zukünftig das Risiko noch bzw. zu welchem Preis?

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tituspullo (2.173 Kommentare)
am 28.01.2025 13:19

Alle Geschäfte wurden im Vorfeld ausspioniert. Die Täter waren zuvor in alle Geschäfte und haben sich ein Bild geschafft. Die Inhaber sind zum Teil selber schuld. Hochpreisige Fahrräder
hätten alle einen Ortungschip eingebaut haben sollen und fest am Boden verankert sollen. Damit hätte kein Schaden entstanden.

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tituspullo (2.173 Kommentare)
am 28.01.2025 13:05

Ich hätte denen eine unbegrenzte Haftstrafe gegeben, und zwar solange
bis diese die Hintermänner verraten.
Natürlich haben gewusst für wem sie
,, arbeiten ,, Die Hintermänner auszuforschen wäre durch die Auswertung der Handydaten leicht möglich. Und auch die Verwertungskette nachzugehen ist nicht so schwierig. Es nimmt etwas Zeit
in Anspruch aber man könnte alle Beteiligten ausforschen.

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jack_candy (9.177 Kommentare)
am 28.01.2025 18:00

Da Sie so gut wissen, wie es geht, gehe ich mal davon aus, dass Sie Ihre Erkenntnisse der Polizei mitteilen werden.

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tituspullo (2.173 Kommentare)
am 28.01.2025 18:30

Muss ich nicht. Ich gehe davon aus dass die Ermittler wissen was zu tun ist.

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betterthantherest (39.461 Kommentare)
am 28.01.2025 12:30

Prognose:

selbst ohne die strafmildernde Hintermännerinformation wird das Urteil höchst sanft ausfallen.

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