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Ness Rubey drückt sich mit der Kamera aus: "Ich habe am Tag drei Ideen"

Von Reinhold Gruber, 03. September 2020, 00:04 Uhr
Ness Rubey drückt sich mit der Kamera aus: "Ich habe am Tag drei Ideen"
Ness Rubey ganz privat (l.) Bild: Voggeneder

LEONDING. Die 25-jährige Fotokünstlerin wusste früh, was sie werden will – und geht ihren Weg.

Glücklich schätzen kann sich, wer früh weiß, was er vom Leben will. Ness Rubey ist so gesehen ein glücklicher Mensch. Mit ihren 25 Jahren ist sie schon ein Stück weit eines Weges gegangen, in dem Alterskollegen noch den einen oder anderen Um- oder Irrweg vor sich haben.

Ness Rubey fällt auf, ohne auffallen zu wollen. Sie wirkt zwar offen und neugierig, aber auch zurückhaltend. Dieses erste Gefühl erklärt sich später im Gespräch. Smalltalk kann sie gar nicht leiden. Oberflächlichkeit empfindet sie als wertlos. Da bleibt sie lieber alleine mit sich und ihren Gedanken.

Wer sich für sie interessiert, erhält aber sehr rasch einen Einblick in das Gefühlsspektrum einer jungen Frau, die schon als 12- bis 13- Jährige in ihrem Heimatort Aschach an der Steyr wusste, was sie werden will, nämlich Künstlerin. Ganz konkret, wie sie sagt.

Ness Rubey drückt sich mit der Kamera aus: "Ich habe am Tag drei Ideen"
Ness Rubey im Selbstporträt in der Foto-Serie im Zeichen der Nudeln Bild: Rubey

Rebellion mit Lehre

Ihre Erkenntnis löste anfangs keine familiären Beifallsstürme aus. "Es war ein Entschluss gegen den Willen meines Vaters", sagt sie zur Entscheidung, eine Fotografenlehre in Steyr zu beginnen, um im gleichen Atemzug darauf hinzuweisen, dass der Papa mittlerweile sehr stolz auf sie ist.

Das Handwerk zu lernen, das sie bereits zuvor für künstlerische Selbstporträts nutzte, war eine besondere Erfahrung. Mit dem großen Vorteil, dass sie nach der Ausbildung genau wusste, was sie wollte. "Ich will das machen, was ich will. Ich will mich nicht mehr einschränken lassen." So kehrte sie dorthin zurück, wo sie als Teenager schon war.

Doch was war damals neben dem Berufswunsch Künstlerin so prägnant, dass sie zum Fotoapparat griff? Ness Rubey kann nicht zeichnen. "Also musste ich mir ein anderes Medium suchen, mit dem ich mich ausdrücken kann." Intuitiv kam sie zur Kamera. "Das ist mein Werkzeug geworden."

Schnell war sie schon in diesen jungen Jahren in ihrem Metier. Und schnell lernte sie, dass sie auf viel Widerspruch stieß. Oft bekam sie zu hören, dass man dies nicht machen könne. Dies waren die Fotos, die Selbstporträts. Die Bestätigung waren Ausstellungen und Preise, die Ness Rubey erhielt. "Da habe ich gewusst, dass ich gar nicht so falsch am Platz sein kann, weil es Menschen gibt, die das interessiert, was ich mache."

Ihr Wille und ihre Beharrlichkeit haben sie mittlerweile zu ihrem Lebenstraum gebracht. Seit vier Jahren ist sie in Leonding, praktisch am Stadtrand von Linz, zu Hause und lässt ihrer Kreativität in künstlerischen Fotos freien Lauf. Ness Rubey geht es in ihrer Arbeit um den Erzählfaktor. Sie ist eine Geschichtenerzählerin mit der Kamera. So wie in ihren "Pasta-Bildern", die in der Corona-Zeit entstanden sind.

Ness Rubey glaubt an sich. Dass ihre Kreativität sie verlassen könnte, davor hat sie keine Angst. "Ich bin wie ein Wasserfall, habe am Tag drei Ideen." Das gehört auch zum Glück der 25-Jährigen.

Netzwerk der Kreativen in der Tabakfabrik Linz

Die „Creative Region Linz & Upper Austria“ mit ihrem Büro in der Tabakfabrik positioniert und etabliert Linz und Oberösterreich als Standort der Kreativwirtschaft. Mit Beratungs-, Coaching- und Weiterbildungsangeboten sowie Networking-Initiativen werden Menschen, Unternehmen und Projekte vernetzt.

Der Lehrgang „For Your Inspiration“ ist ein Beispiel aus dem Angebot der Creative Region. Bis Oktober werden 12 kreative Jungunternehmer bei der Gründung und Professionalisierung ihres „Creative Business“ begleitet. Die OÖNachrichten stellen in den nächsten Wochen einige der Teilnehmer mit ihren Ideen in Porträts vor.

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Die kreativen Lehrgangsteilnehmer mit Vortragenden Bild: Voggeneder
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Autor
Reinhold Gruber
Lokalredakteur Linz
Reinhold Gruber
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