So kommt eine Kostümbildnerin durch die Krise
LINZ. Die Wahl-Linzerin Cornelia Kraske entwirft und näht jetzt bunte Taschen statt Bühnenkleider.
Vier Theaterproduktionen in vier verschiedenen Städten in ganz Deutschland: Im Frühjahr 2020 hatte die freiberufliche Kostümbildnerin Cornelia Kraske "ziemlich viel zu tun", wie sie erzählt. Dann kam Corona – und alle Aufträge waren weg. "Da bin ich in ein großes Loch gefallen", sagt die gebürtige Deutsche, die die Liebe vor 19 Jahren nach Linz geführt hat. "Zwei Wochen lang hab ich überlegt, wie es weitergeht und was ich jetzt tun soll."
Und dann kam der 50-Jährigen der Zufall zu Hilfe. "Ich war auf der Suche nach einer silbernen Tasche und hab nirgendwo eine gefunden. Also hab ich mir ein Schnittmuster gezeichnet, einen schönen Stoff gekauft und losgelegt."
Und weil das so gut funktioniert hat, hat sie gleich weitergemacht. Kraskes Lebensgefährte, Bühnenbildner Stefan Brandtmayr, hat ein Logo entworfen, und Kraske schneidert nun eine Tasche nach der anderen, vier Stunden arbeitet sie an einem Modell. Angefangen hat sie mit einer normalen Haushaltsmaschine, jetzt näht sie mit einer gebrauchten Industriemaschine. Mittlerweile floriert ihr kleines Geschäft, demnächst soll es für die Taschen einen Online-Shop geben. Vorerst kann man diese noch auf dem Instagram-Account www.instagram.com bewundern und dort auch Kontakt zu Cornelia Kraske aufnehmen.
"Es macht so viel Spaß!"
Außerdem in Planung: eine Taschen aus veganem Leder. "Da gibt es in Bozen eine Firma, die welches aus Abfällen von Äpfeln herstellt, das will ich unbedingt ausprobieren", sagt Kraske. Und auch wenn die Theater wieder aufmachen, das "Taschenmachen" will die 50-Jährige nicht aufgeben. "Denn das macht einfach zu viel Spaß!"