Immer zur Stelle: Jeder elfte ist bei der Feuerwehr
BEZIRK GRIESKIRCHEN. Die Feuerwehren im Bezirk Grieskirchen wurden im Vorjahr zu 1960 Einsätzen gerufen.
Die Feuerwehren des Bezirks Grieskirchen demonstrierten bei der Präsentation der Jahresbilanz 2022 in Pollham ihre Schlagkraft. Vor dem im Vorjahr eröffneten Pollhamer Feuerwehrhaus wurde etwa das neue 800.000 Euro teure Höhenrettungsfahrzeug, das in Peuerbach stationiert ist, gezeigt. Und es gab für die Medienvertreter eine Vorführung mit einer Drohne, die zur Entdeckung von Brandherden oder bei der Suche von abgängigen Personen und entlaufenen Tiere wertvolle Dienste leistet.
Bezirksfeuerwehrkommandant Herbert Ablinger berichtete über ein einsatzreiches Jahr 2022. Die 68 Feuerwehren des Bezirks wurden zu insgesamt 421 Bränden gerufen und wickelten 1540 technische Einsätze ab, das sind durchschnittlich fünf Einsätze pro Tag. Der Gesamtstundenaufwand lag bei rund 485.500, vor allem für die Aus- und Weiterbildung, Bewerbe, Instandhaltung oder Veranstaltungen für die Eigenmittelaufbringung. "Das ist plakativ umgerechnet ein Betrieb mit 280 Vollarbeitsplätzen, die unsere ehrenamtliche Arbeit widerspiegeln", sagt Ablinger. Jeder elfte Bürger ist im Bezirk Grieskirchen bei einer Feuerwehr, insgesamt zählt die Freiwilligenorganisation derzeit 5780 Mitglieder.
513 weibliche Mitglieder
Erfreulich ist, dass sich auch immer mehr Mädchen und Frauen für die Feuerwehr engagieren. 513 Mitglieder bei den Feuerwehren im Bezirk Grieskirchen sind weiblich. Bei den Aktiven sind es derzeit sechs Prozent, bei der Jugend stieg der Anteil der Mädchen im Vorjahr um mehr als sechs Prozent.
Während es beim Nachwuchs ein Plus von 27 gab, kehrten bei den Aktiven 78 Kameraden der Feuerwehr den Rücken. "Die Gründe sind vielfältig, etwa ein Wohnsitzwechsel, andere Prioritäten oder auch, dass Leute während der Pandemie bemerkt haben, dass es zu Hause auch ganz schön ist", sagt Ablinger. Die gute Jugendarbeit stimme ihn aber zuversichtlich, dass auch wieder viele junge Kameraden nachrücken werden.
Feuerwehrpräsident Robert Mayer betonte, es sei essenziell, "dass wir nach der Pandemie wieder in den Normalbetrieb gekommen sind. Die Mitglieder-Entwicklung müssen wir im Auge behalten und an vielen Schrauben drehen. Es gibt gesellschaftliche Veränderungen, Veränderungen in der Arbeitswelt, die uns beeinflussen."
2022 zählten die Höhenleiter für Peuerbach, das 760 Seiten starke Buch von Georg Irkuf über das Feuerwehrwesen des Bezirks und das neue Bezirksbootshaus in Schlögen zu den größten Projekten.
Neben einer Drohne im Wert von 7500 Euro, die ein Lagebild von oben für den Einsatzleiter ermöglicht, wurde auch eine mobile Notfalltankstelle mit 400 Litern Fassungsvermögen für die Blackout-Vorsorge und als Pilotprojekt des Landes-Katastrophenschutzes ein Rollcontainer für den Strahlenschutz angeschafft.