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Als Franz Viehböck die Mozartkugeln schweben ließ

Von Alfons Krieglsteiner, 14. September 2016, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Vor 25 Jahren landete Franz Viehböck im All
Bild: APA

WIEN. Im OÖN-Gespräch erinnert sich Österreichs einziger Weltraumfahrer an seine Sternstunde.

Man muss mit dem Mund nur nahe genug herankommen – und zuschnappen: Schon hat man sich die Mozartkugel einverleibt. In der Schwerelosigkeit eine artistische Übung. Franz Viehböck (55) hat es nicht selber probiert – bei seinem legendären Aufenthalt in der russischen Raumstation "Mir" (= Friede). Seine sowjetischen Kollegen schon. "Für die waren ja Mozartkugeln, die ich damals mit an Bord gebracht habe, etwas Neues", erinnert er sich. So hat er auch gleich für die österreichische Konditorenkunst geworben. Anfang Oktober jährt sich der bisher einzige Weltraumausflug eines Österreichers – und seiner Mozartkugeln – zum 25. Mal.

25 Jahre Austromir: Als Franz Viehböck die Mozartkugeln schweben ließ
Vier Tage vor dem Start habe ich Angst bekommen, dass etwas schiefgehen könnte und ich meine neugeborene Tochter Carina Marie niemals sehen würde.“ Franz Viehböck, „Austronaut“ Bild: APA

"Vier Tage vor dem Start habe ich Angst bekommen, dass etwas schiefgehen könnte und ich meine neugeborene Tochter Carina Marie niemals sehen würde.“ Franz Viehböck, „Austronaut“

 

OÖN: Ein Vierteljahrhundert "Austromir" – ist das öffentliche Interesse wieder erwacht?

Franz Viehböck: Es ist heuer viel größer als in früheren Jahren, das merke ich vor allem an den vielen Medienanfragen. Aber auch privat werde ich jetzt wieder sehr oft darauf angesprochen.

Welche Erinnerungen haben sich besonders eingeprägt?

Da war vor allem dieses Gefühl des Schwebens, der Leichtigkeit des Seins. Und der unbeschreibliche Ausblick auf die Erde vom All aus, auf unseren wunderbaren Planeten. Auch die flugtechnischen Abläufe haben sich eingeprägt – der Start der Sojus-Rakete, der Flug zur Raumstation, das Andocken, der Wiedereintritt in die Atmosphäre, die harte Landung.

Mit Ihnen ist österreichisches Flair an Bord der Mir gekommen!

Ja, denn es war Tradition, dass der Gastkosmonaut auch etwas aus seiner Heimat mitbringt. Zu den Klängen des Donauwalzers bin ich mit dem österreichischen Wimpel in der Hand ins Innere der Raumstation geschwebt. An Bord habe ich dann Mozartkugeln und PEZ-Zuckerl schweben lassen – und einen Schinkenspeck, den man am Tisch festhalten musste, wenn man sich ein Stück herunterschneiden wollte.

Haben Sie irgendwann auch Angst verspürt?

Ja, das war vier Tage vor dem Start. Meine Frau stand kurz vor der Geburt unserer Tochter, da ging mir der Gedanke durch den Kopf: Was ist, wenn auf der Mission etwas schiefgeht – dann werde ich mein Kind niemals sehen. Aber dann bin ich völlig ruhig geworden.

Sprechen Sie mit Ihrer Tochter oft über die Zeit auf der Mir?

Ich habe versucht, das Thema in der Familie nicht zu sehr in den Vordergrund zu rücken. Das war anfangs schwer, weil ich plötzlich im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stand. Carina hat andere Interessen, sie konzentriert sich derzeit ganz auf ihr Studium der Technischen Physik.

Wird "Austromir" irgendwann eine Fortsetzung finden?

Die Chancen standen anfangs gut, mittlerweile ist das aber vom Tisch. Als Mitgliedsstaat der Europäischen Raumfahrtorganisation hat sich Österreich leider von den Plänen für die internationale Raumstation ISS zurückgezogen. Derzeit entwickelt die NASA eine eigene Transportkapsel für die ISS, um nicht mehr auf die Russen angewiesen zu sein, und 2018 startet die Probephase für bemannte Flüge zu Mond und Mars.

 

Projekt Austromir

Austromir hieß das österreichisch-russische Weltraumprojekt, das Franz Viehböck zum „Austronauten“ machte. Nach dem Start vom Weltraumbahnhof Baikonur dockte die Sojus-Kapsel am 4. Oktober 1991 an der „Mir“ an, wo er 15 wissenschaftliche Experimente durchführte. Nach „Austromir“ wurde er Österreich-Manager von Boeing. Seit 2002 ist Viehböck in führender Funktion für die Berndorf AG tätig und sitzt im Aufsichtsrat der AMAG Ranshofen.

Vom 3. bis 7. Oktober ist Franz Viehböck Gastgeber des 29. Planetary Congress des Internationalen Raumfahrerverbandes in Wien. Beim Community Day am 5. Oktober halten ehemalige Raumfahrer auch in Oberösterreich Vorträge. Infos

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