Raftingunfall auf Salzach: 30-Jähriger als zweites Todesopfer identifiziert
GOLLING. Nach dem schweren Raftingunfall auf der Salzach mit zwei Toten hat die Polizei am Montagabend auch das zweite Opfer identifiziert.
Bei dem Verunglückten handelt es sich um einen 30-jährigen Mann aus Altötting (Bayern). Er dürfte wie sein Begleiter - ein 23-jähriger in Burghausen (Bayern) lebender Serbe - bereits unmittelbar nach dem Kentern des Schlauchbootes ertrunken sein.
Sportler trugen keine Schwimmwesten
Mittlerweile hat die Polizei auch bestätigt, dass die beiden Wassersportler zwar Helme, aber keine Schwimmwesten getragen haben. "Es ist aufgrund der Auffindesituation auch nicht anzunehmen, dass ihnen die Westen heruntergerissen worden sind", sagte Polizeisprecher Hans Wolfgruber zur APA. Die Staatsanwaltschaft Salzburg hat die Leichen der Männer mittlerweile zur Beerdigung freigegeben. Das Duo wollte am Montagvormittag die sogenannten Salzachöfen - eine enge Schlucht am Pass Lueg - mit dem Boot durchfahren. Dabei dürften sie kurz vor 11.00 Uhr gekentert sein, die OÖN haben davon berichtet.
Die Wassersportler dürften von den gefährlichen Strömungen in der Schlucht unter Wasser gedrückt worden sein und ertranken. Ein Zeuge, der wenig später das Raftingboot und Personen in der Salzach treiben sah, alarmierte die Einsatzkräfte.
Einer der zwei Sportler wurde später an eine Sandbank angespült, der zweite Mann trieb wie das Raftingboot und Ausrüstungsgegenstände im Bereich des Autobahnzubringers Golling in der Salzach. Die Wiederbelebungsmaßnahmen der Helfer blieben jedoch ohne Erfolg. Die Suche nach weiteren Vermissten wurde gegen 14.30 Uhr eingestellt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die Männer nur zu zweit unterwegs waren.
Video: Ein Zeuge hatte ein gekentertes Boot im Wasser entdeckt.
Nach Sturz ins Wasser nur geringe Überlebenschancen
Privates Rafting ist auf der Salzach generell verboten. Die Salzachöfen sind aber auch für Anbieter von gewerblichen Touren gesperrt. Die enge Schlucht hat in der Vergangenheit schon einigen Wildwassersportlern das Leben gekostet. Die Gefahr geht vor allem von den steilen, glatten und bauchig unterspülten Felswänden und den dadurch verursachten Wirbel und Strömungen aus. Wie Experten betonen, haben Personen nach einem Sturz ins Wasser selbst mit Neopren-Anzug und Schwimmweste nur geringe Chancen zu überleben.
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Ich kenne die Salzachöfen seit meiner Kindheit und die sind NICHT umsonst gesperrt!
Wer da aus Abenteuerlust durchfahren will und es nicht schafft, was jedem mit Hausverstand klar ist, trägt selbst die Schuld.
Schade um zwei Menschenleben, aber mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Hier wäre interessant, was die beiden antrieb. Mehrere Verbote übertreten, jedes sinnvolle Gebot. Und bei aller Gefahr keine Schwimmwesten?
Die Salzachöfen sind die Engstelle zwischen dem Hagengebirge und dem Tennengebirge , durch die die Salzach hindurch muss. Das spielt sich mit großem Druck , Tosen und Wasserwirbeln in imposanter Weise als Naturschauspiel ab, wobei die Salzach da angeblich bis zu 70 Meter tief wird. Den Besuch dieser Salzachöfen kann ich sehr empfehlen, in Golling oder Werfen von der Autobahn abfahren und auf der Bundesstraße weiterfahren und auf der Passhöhe des Passes Lueg parken . Man kann dann auf einem gut ausgebauten Weg die Besichtigung vornehmen.
traurig tragisch, doch so manche suchen die Herausforderung
Schade um zwei junge Menschen! Aber wenn sie bei so einen Waghalsigen Unternehmen keine Schwimmwesten tragen, stellt sich schon die frage, ob sie geistig für diese Raftingtour geeignet waren.
Zumal laut SN das verwendete Boot nicht einmal für Rafting geeignet war.
Einfach nur verrückt, siehe mein Posting oben.