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Unwetterkatastrophe: Diese Begriffe sollten Sie kennen

Von nachrichten.at/apa, 16. September 2024, 14:38 Uhr
Bild: APA/BMLV/TRIPPOLT DANIEL

WIEN. Wann wird eine Region zum Katastrophengebiet erklärt? Und was ist der Unterschied zwischen Dauer- und Starkregen? Ausgewählte Begriffe rund um die Unwetterkatastrophe.

Katastrophengebiet

Jede Person hat sich im Katastrophengebiet so zu verhalten, dass Einsatzmaßnahmen ungehindert ablaufen können.

Grundsätzlich gibt es keine einheitliche Definition, wann eine Region zum Katastrophengebiet erklärt wird. In jedem Bundesland gibt es neun verschiedene Katastrophenschutzgesetze, dies ist also Länderkompetenz. Das im Bundesministerium für Inneres angesiedelte "Staatliche Krisen- und Katastrophenschutzmanagement" (SKKM) dient als Koordinationsstelle der Regierung mit den Ländern, aber auch den Hilfs- und Rettungsorganisationen.

Letztlich sind sehr situationsangepasste Entscheidungen nötig. "Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind die Katastrophenmanager vor Ort, sie koordinieren die Einsätze unmittelbar", meinte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) kürzlich in Tulln.

Zivilschutzalarm

Bekannt durch den jährlich am ersten Samstag im Oktober (dieses Jahr am 5.10.) durchgeführten Zivilschutz-Probealarm. Bei diesem hört man vier Signale:

  • Sirenenprobe mit einem 15 Sekunden lang andauernden Sirenen-Ton.
  • Warnung: Drei Minuten lang gleichbleibender Ton - dies bedeutet, dass sich Gefahr nähert. In diesem Fall soll man für nähere Informationen und Verhaltensweisen Radio oder Fernseher (ORF-Sender wählen) einschalten oder im Internet nachschauen.
  • Alarm: Ein einminütiger Sirenenton, der immer wieder lauter und leiser wird. Dies bedeutet, dass unmittelbare Gefahr besteht. In diesem Fall soll man schützende Bereiche oder Räume aufsuchen. Weitere Infos auch hier über Radio, Fernsehen oder Internet.
  • Entwarnung: Ein einminütiger, gleichbleibender Sirenenton. Es besteht keine Gefahr mehr.

Zusätzlich ist in sogenannten 15 a) Vereinbarungen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden die Zusammenarbeit in Sachen Warn- und Alarmsysteme festgelegt.

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20-, 30- oder 100-jährliches Hochwasser

"Wir arbeiten in der Hydrologie mit den Jährlichkeiten. Ein zehnjährliches Hochwasser tritt in einer langjährigen Statistik durchschnittlich alle zehn Jahre auf, ein hundertjährliches eben alle hundert Jahre", erklärte Martin Angelmaier, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Niederösterreich. Die ersten Aufzeichnungen reichen bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurück, sind aber regional sehr unterschiedlich begonnen worden.

Nach der gleichen Systematik werden übrigens auch Pegelstände erfasst, allerdings ist dies natürlich von Pegel zu Pegel unterschiedlich. Dennoch lässt sich ein Gesamtbild ableiten.

Kann man im aktuellen Fall von einem 100-jährlichen Hochwasser sprechen? "Wir hatten in einzelnen Gewässern 100-jährliche Ereignisse und darüber hinaus", berichtet Angelmaier und nannte Montagmittag die Flüsse Pielach, Große Tulln, Perschling (deutlich darüber) und Lainsitz. Die Donau führe aktuell "im Wesentlichen ein 30-jährliches Hochwasser, im Bereich Korneuburg sind wir knapp unter dem 100-jährlichen".

Unterschied zwischen Dauer- und Starkregen

Dieser ist nicht exakt definiert. "Starkregen ist ein dehnbarer Begriff. Es hängt immer mit einer Dauer und einer Niederschlagsmenge zusammen. Es kann ein Starkregen sein, da kommen in fünf Minuten zehn Milliliter herunter, was für eine Stunde im Prinzip nichts ist. Man kann aber das, was jetzt passiert, schon als Starkregen bezeichnen, da es über mehrere Tage lang geht", erklärte Alexander Orlik von Geosphere Austria.

Hören Sie dazu auch unsere fünfteilige Podcast-Staffel zum Hochwasser 2013:

Das Hochwasser 2013

400 Liter Regen pro Quadratmeter - also ein Drittel der Jahresniederschlagsmenge, etliche Rekordpegelstände der Donau, 228 betroffene Gemeinden, davon 22 in unvorstellbarem Ausmaß - das war die Hochwasserkatastrophe 2013.
Links

#01: Das Hochwasser 2013

400 Liter Regen pro Quadratmeter - also ein Drittel der Jahresniederschlagsmenge, etliche Rekordpegelstände der Donau, 228 betroffene Gemeinden, davon 22 in unvorstellbarem Ausmaß - das war die Hochwasserkatastrophe 2013. In dieser Podcast-Reihe blicken wir auf das Ereignis zurück.

#02: Der 2. Juni 2013

Am 2. Juni 2013 bricht das Hochwasser mit voller Wucht über Oberösterreich herein. An manchen Orten fällt so viel Regen, wie ansonsten in eineinhalb Monaten. Die Lage ist angespannt: Halten die Schutzbauten? Wie hoch werden die Pegel steigen?

#03: Der 3. Juni 2013

Der zweite Tag des Hochwassers 2013 in Oberösterreich: Die Lage spitzt sich zu, die Pegelstände steigen weiter, 580 Wehren sind im Einsatz. Viele Menschen müssen aus ihren Häusern gerettet werden.

#04: Der 4. Juni 2013

Während in manchen Regionen das Schlimmste schon vorbei ist, heißt es entlang der Donau noch Bangen und Hoffen. In Grein geht es letztlich um wenige Zentimeter. Goldwörth hingegen versinkt regelrecht. Betroffene schildern die bangen Stunden, Experten erklären die Hintergründe.

#05: Die Lehren aus dem Hochwasser

Das Wasser lässt vor allem eines zurück: Viel Schmutz. Was aber auch bleibt nach diese Katastrophe: Das Wissen um die Einsatzfähigkeit und Stärke der Einsatzkräfte und der Zivilgesellschaft. In den am stärksten betroffenen Regionen blieben aber auch viele Fragen offen: Wurden Fehler gemacht? Kann es einen einhundertprozentigen Schutz geben? Betroffene, Entscheidungsträger und Experten kommen in der letzten Frage der Podcast-Reihe "Land unter" zu Wort und versuchen diese und andere Fragen zu beantworten.
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