Zwei Obdachlose in Wien getötet: Strafe auf 13 Jahre erhöht
Das Wiener Oberlandesgericht (OLG) hat am Dienstag die Strafe für jenen 18-Jährigen erhöht, der im November wegen Doppelmordes verurteilt worden war.
Der Bursche hatte am Landesgericht für Strafsachen wegen Doppelmordes an zwei wohnungslosen Männern, versuchten Mordes an einer unterstandslosen Frau und schwerer Körperverletzung zulasten seiner Mutter zwölf Jahre Haft ausgefasst. Die Strafe wurde um ein Jahr auf 13 Jahre Haft erhöht, bestätigte ein OLG-Sprecher Medienberichte. Die Entscheidung ist rechtskräftig.
- Aus dem Archiv: 12 Jahre Haft und Einweisung für 18-Jährigen wegen Doppelmordes
Der Senat habe einer Strafberufung der Staatsanwaltschaft Folge gegeben, sagte Gruber. Der Anklagebehörde war die vom Erstgericht verhängte Strafe zu gering erschienen. Ein Schwurgericht hatte den 18-Jährigen zusätzlich aufgrund einer schwerwiegenden und nachhaltigen Persönlichkeitsstörung und seiner damit verbundenen Gefährlichkeit in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen.
"Innere Wut, Unruhe, Traurigkeit"
Im Juli und August 2023 hatte der zu den Tatzeitpunkten 16-jährige Bursch in drei Nächten zwei obdachlose Männer im Schlaf mit einem Messer angegriffen und getötet sowie eine weitere unterstandslose Frau schwer verletzt. Mitte Dezember 2023 ging er schließlich selbst in eine Polizeiinspektion, um sich zu stellen. Er habe vor den Taten "eine innere Wut, Unruhe und unendliche Traurigkeit" verspürt, sagte er über das Motiv. Es sei ihm "schlecht gegangen", er habe den Wunsch gehabt, "dass sich einmal jemand schlechter fühlt", sagte er damals.