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Herbe Niederlage für Trump: Auch 109 Republikaner überstimmten sein Veto

Von OÖN, 30. Dezember 2020, 00:04 Uhr
Herbe Niederlage für Trump: Auch 109 Republikaner überstimmten sein Veto
Mehrheit im Repräsentantenhaus gegen das Veto von US-Präsident Trump Bild: APA/AFP/GETTY IMAGES/Samuel Corum

WASHINGTON. Im Streit um den amerikanischen Verteidigungshaushalt muss nun der Senat entscheiden.

Zum Ende seiner Amtszeit muss US-Präsident Donald Trump eine bittere Niederlage im Kongress hinnehmen. Das Repräsentantenhaus hat sein Veto gegen den Verteidigungshaushalt überstimmt. Nun ist der Senat am Zug – der noch diese Woche für eine Premiere sorgen könnte.

Bei der Abstimmung in dem von den Demokraten dominierten Repräsentantenhaus kam am Montagabend die für den Verteidungshaushalt nötige Zweidrittelmehrheit zustande. Dies gelang aber nur, weil sich auch 109 Republikaner offen gegen den Präsidenten stellten. Insgesamt votierten also 322 Abgeordnete gegen Trumps Veto, während 87 Parlamentarier den Einspruch nicht aushebeln wollten. Sollte in einem nächsten Schritt auch der von den Republikanern dominierte US-Senat (wiederum mit einer Zweidrittelmehrheit) gegen Trumps Linie stimmen, würde damit erstmals in seiner Amtszeit ein Veto vom Kongress gekippt.

Trumps Gründe für das Veto

Trump hatte vergangene Woche sein Veto gegen den vom Kongress verabschiedeten Verteidigungsetat im Volumen von 740,5 Milliarden Dollar eingelegt. Er führte dafür eine ganze Reihe von Gründen an – darunter jenen, dass der Text seinen Plänen für den Truppenabzug aus Deutschland wie auch aus Afghanistan und Südkorea entgegenstehe. Auch kritisierte Trump, dass der Gesetzestext die Umbenennung von Militärstützpunkten vorsieht, die momentan noch nach Generälen der Südstaaten-Konföderation des 19. Jahrhunderts benannt sind. Die Südstaaten hatten im Bürgerkrieg (1861-65) vergeblich für die Beibehaltung der Sklaverei gekämpft.

Der US-Verteidigungshaushalt wurde in den letzten 59 Jahren stets mit parteiübergreifender Unterstützung verabschiedet. An dem Budgetgesetz orientieren sich unter anderem die Pentagon-Politik und Entscheidungen über Truppenstärken, neue Waffensysteme, die Personalpolitik sowie andere militärische Ziele. Weil ein Nichtzustandekommen des Militärbudgets als politisch undenkbar gilt, geht es in dem Paket wie üblich auch um zahlreiche Regelungen, die eigentlich gar nicht direkt mit der Finanzierung der Streitkräfte zu tun haben.

Während seiner Amtszeit konnte sich Trump weitgehend auf die Gefolgschaft der Republikaner im Kongress verlassen. Seit seiner Wahlniederlage erfährt er jedoch aus den Reihen der republikanischen Kongressmitglieder zunehmenden Widerstand.

Amtsübergabe am 20. Jänner

So wurde aus den eigenen Reihen zuletzt seine tagelange Weigerung kritisiert, das CoV-Hilfspaket im Volumen von rund 900 Milliarden Dollar abzuzeichnen. Am Sonntag gab Trump dann nach und setzte das Maßnahmenbündel mit seiner Unterschrift in Kraft.

Trumps Amtszeit läuft am 20. Jänner 2021 aus. An diesem Tag wird Biden als 46. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Trump erkennt allerdings seine Wahlniederlage weiterhin nicht an und erhebt unermüdlich unbelegte Vorwürfe der Wahlmanipulation. Zuletzt rief er zur Teilnahme an einer für 6. Jänner geplanten Demonstration in Washington auf. Dabei soll Druck auf den Kongress ausgeübt werden, Bidens Wahlsieg nicht zu zertifizieren.

Der Kongress wird am 6. Jänner das Ergebnis der Abstimmung durch das Wahlleute-Kollegium offiziell auszählen – eigentlich eine bloße Formalie. Die Wahlleute hatten Bidens Sieg bereits am 14. Dezember klar bestätigt.

"Trump blockiert"

Der künftige US-Präsident Joe Biden wirft der Regierung von Donald Trump weiter Blockade bei der Amtsübergabe vor. Bei zentralen Angelegenheiten der nationalen Sicherheit bekomme sein Team nicht alle Informationen, die notwendig seien, beklagte Biden in einer Ansprache in seiner Heimatstadt Wilmington. Dies sei „verantwortungslos“.

Biden beschwerte sich konkret über das Verteidigungsministerium und kritisierte, das Ressort lege seinem Team Steine in den Weg und behindere die Übergabe. Bereits zuvor hatte sich Bidens Team beklagt, das Verteidigungsministerium streiche Briefings und halte Informationen gezielt zurück. Das Pentagon wies das einmal mehr zurück.

Die geordnete Übergabe der Amtsgeschäfte nach einer Präsidentenwahl ist eigentlich im Gesetz verankert. Ziel ist, sicherzustellen, dass sich Amerikaner immer darauf verlassen können, eine funktionierende Regierung zu haben.

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7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Alfred_E_Neumann (7.341 Kommentare)
am 31.12.2020 21:40

Lässig, Vernunft und Demokratie kehren schrittweise wieder ein.

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despina15 (10.089 Kommentare)
am 31.12.2020 07:15

Alles hat ein Ende, sogar Trump!

Hoffentlich kein neuerlicher,
diese Menschen werden doch
nach vier Jahren genug von ihm
haben!

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meisteral (12.157 Kommentare)
am 30.12.2020 12:42

@Penunce und Co.:
Bitte schönreden!
Und nicht vergessen, wer am 20.1.2021 angelobt wird, es dürfte doch nicht Trump sein......

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meisteral (12.157 Kommentare)
am 30.12.2020 11:39

@Penunce und Co.:
Bitte schönreden!
Und nicht vergessen, wer am 20.1.2021 angelobt wird, es dürfte doch nicht Trump sein......

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boris (1.939 Kommentare)
am 30.12.2020 09:59

Der blondierte Donald muß wohl oder übel erkennen (will es aber dank seiner Sicht "alternativer Fakten" nicht wahrhaben), das die "Ratten" bereits fluchtartig sein sinkendes Schiff verlassen. Er macht sich selber zur Witzfigur der Welt, über den alle nur mehr mit bitterer Miene lachen werden. Eine künftige Kandidatur kann er sich damit wohl endgültig abschminken, denn auch die politisch dümmsten Ami's werden ihn wohl nicht mehr mehrheitlich wählen - den Möchtegern-Diktator (der wohl den kleinen Dicken aus Nordkorea darum beneidet).

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vinzenz2015 (47.228 Kommentare)
am 30.12.2020 07:50

Haben die dort keine weiße Jacke mit langen Armeln?
Für die Einweisung - Fremd/Selbstbeschädigung gibts doch genügend Befunde!

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 30.12.2020 02:22

Dazu muss man wissen, dass noch Nachwahlen im Senat anstehen und da gibt es derzeit einen Gleichstand an Senatoren - zwei Sitze bedeuten hier sehr viel.
Keine Partei kann es sich leisten diese zu verspielen.
Jetzt scheint die Republikaner der Mut verlassen zu haben, weil sie das Präsidentenamt verloren haben.
Eine Normalisierung des Machtgefüges ist eher unwahrscheinlich, weil jede Partei dieses "gnadenlos" nach eigenen Vorstellungen ausnutzt.
So wie es jetzt aussieht scheint es mit den USA eher abwärts zu gehen.
Man sägt am eigenen Ast. Das kennt man auch von anderen Kontinenten.

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