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Frauen in Österreichs Politik weiter unterrepräsentiert

Von nachrichten.at/apa, 04. März 2024, 12:08 Uhr
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Noch nie gab es in Österreich eine Bundespräsidentin, fast auf keiner Ebene herrscht Parität. Bild: GEORG HOCHMUTH (APA)

WIEN. Frauen in politischen Ämtern sind weiterhin unterrepräsentiert, das zeigt ein Blick auf die österreichische Politik anlässlich des Frauentages.

Noch nie gab es eine Bundespräsidentin, fast auf keiner Ebene herrscht Parität. Im Nationalrat sind vier von zehn Abgeordneten Frauen (40 Prozent), bei Österreichs EU-Abgeordneten - wobei die im Juni neu gewählt werden - noch weniger (37 Prozent). In der Regierung ist der Frauenanteil zuletzt sogar gesunken: von 53 auf 42 Prozent. Durch den Rückzug von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (beide ÖVP) aus der Bundesregierung im Mai 2022 sank der Frauenanteil allerdings wieder deutlich. Denn beide Ministerinnen wurden durch Männer ersetzt.

Noch keine Bundespräsidentin

In der aktuellen Regierung unter Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) sind acht von 18 Mitgliedern weiblich, konkret gibt es fünf Ministerinnen und drei Staatssekretärinnen. Überhaupt gab es bisher erst eine einzige Bundeskanzlerin: Brigitte Bierlein stand an der Spitze der Expertinnen- und Experten-Regierung, die 2019 durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen eingesetzt wurde. Der Anteil der Ministerinnen und Minister lag damals bei 50:50.

Apropos Bundespräsident: Das höchste politische Amt in Österreich war noch nie mit einer Frau besetzt. Bei der vergangenen Wahl im Jahr 2022 traten sogar ausschließlich sieben Männer an.

Nur 7 Frauen aus Österreich im EU-Parlament

Neu gewählt wird im Juni das EU-Parlament. Hier sitzen für Österreich momentan 19 Abgeordnete, davon sind sieben Frauen. Demnach beträgt der Frauenanteil etwa 37 Prozent. Das liegt unter dem Schnitt des gesamten EU-Parlaments, das laut eigener Angabe (Stand Jänner 2024) auf etwa 40 Prozent kommt. Unter den fünf Spitzenkandidaten der Parlamentsparteien für die Wahl im Juni ist nur eine Frau.

Im Nationalrat stieg der Frauenanteil in den vergangenen Jahren zwar stetig, aber dennoch nur langsam. Momentan beträgt er mit 74 weiblichen Abgeordneten knapp 40 Prozent. Den höchsten Frauenanteil haben hierbei die Grünen mit über 61 Prozent, dahinter folgen die SPÖ mit 47,5 Prozent und die NEOS mit 46,6 Prozent. Die ÖVP hat 38 Prozent Frauenanteil und am wenigsten Frauen gibt es bei der FPÖ, lediglich 13 Prozent der freiheitlichen Abgeordneten sind weiblich.

Ähnlich wie im Nationalrat ist die Lage auch in der zweiten Kammer des Parlaments, im Bundesrat. Hier sind knapp 47 Prozent bzw. 28 Frauen vertreten - dies ist der bisher höchste Frauenanteil. Insgesamt liegt der Frauenanteil im österreichischen Parlament somit bei 42,8 Prozent.

Teils deutliche Unterschiede zeigen die Daten über die Landesregierungen. Lediglich in der Steiermark besteht Parität, etwas darunter liegen Niederösterreich mit 44 Prozent und Kärnten mit 42 Prozent. Am geringsten ist der Frauenanteil in Oberösterreich, nämlich 25 Prozent.

Obwohl Niederösterreich und Kärnten bei den Landesregierungen recht gut dastehen, kann man das für den Landtag nicht behaupten. Hier sind beide Bundesländer deutliche Schlusslichter: in Kärnten liegt der Frauenanteil bei niedrigen 16 Prozent, in Niederösterreich sind es 23 Prozent. In beiden Bundesländern wurde zwar im Vorjahr gewählt, allerdings änderte das am Frauenanteil wenig, sogar im Gegenteil. Durch die neu gewählten Landtage sank der Anteil in Kärnten um sechs, in Niederösterreich um fünf Prozent.

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Der Österreich-Schnitt in den Landtagen liegt aktuell bei knapp 36 Prozent. Am höchsten - aber dennoch unter 50 Prozent - ist der Anteil in Vorarlberg (47 Prozent) und Wien (45 Prozent).

Besonders selten sind Bürgermeisterinnen. Nur ein Zehntel der Ortschefs ist weiblich (10,5 Prozent Stand Ende 2023). Dennoch hat sich der Frauenanteil unter den Bürgermeistern in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. 2014 betrug er noch rund 5,6 Prozent.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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rmach (16.845 Kommentare)
am 04.03.2024 15:36

Ich würde mich freuen, wenn wieder eine ÖFP ( öst. Frauenpartei) gegründet werden würde.

Da ist sicherlich noch vieles davon vorhanden. Die ÖFP war leider nur von 1928 bis 1934 existent.

Meine Stimme, ist dieser Partei gewiss.

Meine Freunde haben mir bereits versichert, dass auch sie dieser Partei die Stimme geben werden.

Ich gehe daher, von einer absoluten Mehrheit aus.

Damit sind hoffentlich alle Probleme gelöst.

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zeroana (1.601 Kommentare)
am 04.03.2024 13:18

Es braucht auch keinen Bundespräsidenten. Abgeschaffte Ämter wären prinzipiell gleichverteilt.

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Kepsand (594 Kommentare)
am 04.03.2024 13:14

Die größten Kritiker einer Frau sind meist Frauen. Und viele Männer sind nicht unglücklich über diesen Umstand und nutzen es für sich und ihre Seilschaften.
Agiert eine Frau ungeschickt, wird es darauf zurückgeführt, dass sie es als Frau eben nicht kann. Wenn ein Mann einen Blödsinn macht, ist es fast schon normal und es wird großzügig darüber hinweg gesehen.

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2good4U (20.216 Kommentare)
am 04.03.2024 13:37

Wenn Männer anderen Männern beruflich weiter helfen nennt man das Seilschaften.
Wenn Frauen anderen Frauen beruflich weiter helfen nennt man es Solidarität.

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2good4U (20.216 Kommentare)
am 04.03.2024 12:37

Liegt das daran, dass:

A) In Österreich lauter Sexisten leben und die Frauen vom bösen Patriachat unterdrückt werden, oder

B) Sich deutlich weniger Frauen für eine Karriere in der Politik interessieren und bewerben?

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Alfred_E_Neumann (7.341 Kommentare)
am 04.03.2024 12:48

Die schmutzigen und arbeitsintensiven Einsteigerjobs sind überall wenig attraktiv, demensprechend wenig Damen. Die Führungs- und Verwaltungsjobs sind dagegen heiß begehrt und dort werden dann Quoten gefordert. Na logisch.

Der Frauenpolitik in der Privatwirtschaft hilft diese Art der Manipulation von Beamten und Politikern wohl kaum. Aber das ist jenen in den geschützten Bereichen sowieso egal.

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Alfred_E_Neumann (7.341 Kommentare)
am 04.03.2024 12:33

Es gäbe viele gute Beispiele von Frauen, die es geschafft haben.

Die meisten mussten aber mehr für den gleichen Erfolg arbeiten. Das ist Realität und wird auch noch so bleiben. Automatische Beförderungen oder Lohnerhöhungen der Quote oder Statistik halber schaden allen, die es mit Fleiß und Können geschafft haben. Schade, denn die Frauenpolitik glaubt, es nur mit Tricks zu schaffen.

Vielmehr sollte man möglichst viele Damen ermutigen und fördern, damit sie es aus eigener Kraft schaffen. Nur so bewegt sich was, auch wenn es mühselig und nicht leicht ist. Das ständige Geraunze ist da wenig hilfreich.

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2good4U (20.216 Kommentare)
am 04.03.2024 12:33

Frauen sind in vielen Berufen unterrepräsentiert:

- Maurer
- Kanalarbeiter
- Straßenbau
- Stahlverarbeitung
- TKV
- Müllabfuhr
- Bundesheer
- Lackierer
- Mechaniker

Wo ist hier der Aufschrei?
Oder geht es nur um gut bezahlte Bürojobs?

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srwolf69 (1.055 Kommentare)
am 04.03.2024 12:25

mir genügen die grünen

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sergio_eristoff (3.057 Kommentare)
am 04.03.2024 12:15

Gender Pay Gap wieder anzuführen ist einfach peinlich!
Unbereinigt und darum absolut nichts aussagend!

Frauen: Lohnschere bei Vollzeitstellen -> Zeigt einzig und alleine nur auf das hier Frauen gefördert gehören für den Mut zu Gehaltsverhandlungen.

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Alfred_E_Neumann (7.341 Kommentare)
am 04.03.2024 12:29

Ohne diese Korrekturen ist es reine Manipulation und nicht hilfreich.

Schade, denn so untergräbt man die wichtige Gleichstellung, die man möglichst weit unten und frühzeitig beginnen muss: gleiche Pflichten, gleiche Rechte. Privilegien durch Quoten boykottieren die Sache ebenso.

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2good4U (20.216 Kommentare)
am 04.03.2024 12:40

Leider sind hier auch die OÖN etwas inkonsistent, wo sie doch selbst bereits einen Artikel veröffentlicht haben der ganz klar aufzeigt, dass es keinen Gender Pay Gab gibt, sondern einen Branchen Pay Gab.

Einfach nur Vollzeit mit Vollzeit zu vergleichen ist maximal unseriös.
Oder ist wirklich wer schockiert, dass ein Arzt mehr verdient als eine Krankenschwester?!

Frauen verdienen nicht weniger weil sie Frauen sind, sondern weil sie die schlechter bezahlten Berufe wählen.

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