Strabag: "Österreich ist ein Sorgenkind"
WIEN. Österreichs größter Baukonzern verzeichnete 2023 ein massives Gewinnplus und einen Rekordwert bei der Bauleistung, der vor allem auf die Entwicklung in Deutschland und Osteuropa zurückzuführen ist. Österreich ist von der Baukrise hart getroffen.
Österreichs größter Baukonzern, die Strabag, hat trotz eines herausfordernden Umfelds gute Zahlen für 2023 präsentiert: Die Bauleistung stieg um acht Prozent auf den Rekordwert von 19,1 Milliarden Euro. Dazu trugen laut Vorstandschef Klemens Haselsteiner vor allem Deutschland, Rumänien und Polen bei. Der Auftragsbestand gab um ein Prozent auf 23,4 Milliarden Euro nach. "Die Krise im Wohnbau trifft uns nur eingeschränkt", sagte Haselsteiner: Auf den Hochbau würden weniger als zehn Prozent der Konzernleistung entfallen. Die Entwicklung im Bereich Infrastruktur, auf die mehr als 40 Prozent der Leistung entfallen, sei "solide" gewesen.
Während sich Deutschland, hier vor allem die Infrastruktur- und Industriebauprojekte, sehr gut entwickeln würde, sei Österreich ein "Sorgenkind": Hier sei der Rückgang im Wohnbau besonders stark, große Industriebauprojekte würden fehlen. "Unsere Hoffnungen liegen auf dem Wohnbaupaket." Der Baumarkt werde heuer herausfordernd bleiben, eine rasche Umsetzung sei wichtig.
Höhere Dividende
Das operative Ergebnis (Ebit) stieg um ein Viertel auf 880 Millionen Euro, das Konzernergebnis um ein Drittel auf 631 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 2,20 (2022: 2,0) Euro je Anteilsschein erhalten. Für heuer sind die Prognosen vorsichtig: Die Bauleistung soll bei 19,4 Milliarden Euro, die Ebit-Marge bei mindestens vier Prozent (2022: 5,0) liegen.