Wieso bei Tesla jeder zehnte Beschäftigte gehen muss
PALO ALTO. Stellenabbau im großen Stil bei Tesla: Der US-Elektroautohersteller will sich weltweit von jedem zehnten Beschäftigten trennen. Die Maßnahme habe Tesla-Chef Elon Musk in einer internen Mitteilung angekündigt, berichtete das Handelsblatt am Montag.
Demnach seien 14.000 Arbeitsplätze vom Stellenabbau betroffen. "Das wird uns schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase machen", schrieb Musk laut Mitteilung. Er hasse den Schritt, aber er sei nötig.
Tesla legt seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal kommende Woche vor. Der Elektroauto-Pionier startete mit einem deutlichen Absatzrückgang in das Jahr. Es war das erste Mal seit fast vier Jahren, dass das Unternehmen weniger Fahrzeuge verkauft hat als vor Jahresfrist.
Der Konzern kämpft mit der Konkurrenz durch Branchenneulinge wie den Smartphone-Hersteller Xiaomi in China und dem wachsenden Angebot an Elektroautos. Die Wirkung von Preissenkungen und Rabatten schwindet, da die Amerikaner ihre in die Jahre gekommene Modellpalette nur langsam auffrischen und erst kommendes Jahr mit wichtigen Neuheiten aufwarten. Insidern zufolge hat Tesla zudem sein Vorhaben begraben, ein preisgünstiges Elektroauto für den Massenmarkt zu bauen.
Tesla hat im vergangenen Jahr auch den stärksten Rückgang in der Rangliste der profitabelsten Autokonzerne der Welt verzeichnet. Die durchschnittliche Ebit-Marge, die den operativen Gewinn ins Verhältnis zum Umsatz setzt, sank bei Tesla von 16,8 auf 9,2 Prozent. Das geht aus einer Untersuchung des Unternehmensberaters EY hervor. An der Spitze lagen Mercedes-Benz (12,8 Prozent), Stellantis (12,1) und BMW (11,9). Die durchschnittliche Ebit-Marge der größten Autokonzerne lag bei 8,6 Prozent und blieb damit das dritte Jahr in Folge auf dem Niveau von mehr als acht Prozent.
Rekordgewinne für Autokonzerne
Bei Umsatz und Gewinn erzielten die Autokonzerne im Vorjahr Rekordwerte – dank hoher Neuwagenpreise und mehr Absatz. Der Gesamtumsatz stieg um 13,7 Prozent auf zwei Billionen Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um gut 15 Prozent auf 176 Milliarden Euro.
Im vierten Quartal trübte sich das Bild laut EY wegen der schwächelnden Konjunktur ein. Zudem stockte der Absatz in China.
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