Kristina Hammer wird neue Festspiel-Präsidentin
SALZBURG. Das Rennen um die Präsidentschaft der Salzburger Festspiele ist entschieden: Kristina Hammer folgt Helga Rabl-Stadler nach.
Die Schuhe, in die es zu steigen gilt, sind groß. Das Portfolio, das die neue Präsidentin der Salzburger Festspiele mitbringt, scheint dem gewachsen. Mit Kristina Hammer übernimmt am 1. Jänner 2022 eine ausgewiesene Marketing-Expertin die Präsidentschaft. Einer breiteren Öffentlichkeit war die gebürtige Deutsche bisher aber nicht bekannt. Das Kuratorium hob bei ihrer Vorstellung die "hohe soziale Kompetenz" hervor. Sie selbst will im Amt "Brücken bauen". Das sagte Hammer bei ihrer Vorstellung am Mittwoch:
Kristina Hammer kam am 17. Dezember 1968 in Karlsruhe zur Welt. Sie studierte in Mainz Jus und daneben Betriebswirtschaft bis zum ersten Vordiplom, das Zweite Staatsexamen absolvierte sie in Wien, wo sie mit "summa cum laude" promoviert wurde. Ihre Ausbildung schloss sie beim Europäischen Gerichtshof und mit der Veröffentlichung eines Handbuchs zum freien Warenverkehr in der EU ab.
Vom Steffl zum Mercedes-Benz
Ihr Berufsweg führte sie erneut nach Wien, wo sie für Gerngross ein Konzept für das Kaufhaus "Steffl" entwickelte und dieses auch leitete. Mit dem Wechsel ins neue Jahrtausend übersiedelte Hammer nach London, wo sie in die Automobilbranche einstieg, dem Luxussegment aber treu blieb: Sie war für die Premier Automotive Group (Aston Martin, Jaguar, Land Rover und Volvo) in leitender Funktion tätig. Ab 2006 war sie beim Mutterkonzern Ford für die Markenkommunikation und Visualisierung der Premiummarken verantwortlich. Und von 2007 bis 2009 war die künftige Präsidentin bei Mercedes-Benz in Stuttgart für die weltweite Marketing-Kommunikation zuständig.
Seit mehr als zehn Jahren ist die knapp 53-Jährige in der strategischen Markenberatung selbstständig. Ihr Unternehmen HammerSolutions befindet sich in Zürich. Dort betreut sie Entscheidungsträger beim Aufbau und der Neupositionierung von Marken, weiters war sie Verwaltungsrätin bei Stöckli Swiss Sports, Beirätin bei der s.Oliver Group und MagnWall, zudem lehrt sie als Gastdozentin an der Universität St. Gallen und der ETH Zürich.
Leidenschaft für "Kunst, Oper und Konzert"
Während Kristina Hammer im Marketing eine Menge vorzuweisen hat, sieht es in ihrer "kulturellen Vita" eher mau aus. Zu verbuchen gibt es auf der Habenseite eine Vorstandstätigkeit bei den Freunden der Oper Zürich - zuständig fürs Marketing und Kommunikation - und jährliche Patenschaften für Mitglieder des Internationalen Opernstudios Zürich. Und dann wäre natürlich noch ihr großes privates Interesse an Kultur, ihre "Liebe und Leidenschaft für Kunst, Oper und Konzert", wie sie sagt.
Hier führt auch eine direkte Spur in die Mozartstadt: Schon mit ihren Großeltern und Eltern habe sie die Salzburger Festspiele besucht, an Proben von Herbert von Karajan teilgenommen und auch das Festspiel-Debüt der Star-Geigerin Anne-Sophie Mutter miterlebt, "das hat mich sehr bewegt". Hammer ist mit einem Österreicher verheiratet, darüber hinaus gibt es privat auch eine Fährte ins "Herz von Europa" und "eine der schönste Städte der Welt". Ihre Familie mütterlicherseits habe sich unweit von Salzburg niedergelassen. Der persönliche Kontakt dürfte also demnächst leichter möglich sein, wird die neue Präsidentin doch ebenfalls in Salzburg Wurzeln schlagen, um nun auf die andere Seite des Sponsorings zu wechseln.
Glücklicherweise wurde diesesmal kein Regionalpolitiker mit einem hochdotierten Posten versorgt. Gratulation an LH Haslauer.
Schön, dass wir für viele Posten deutsche BundesbürgerInnen zur Vefügung haben. Anscheinend gibt es in Österreich zu wenig geeignete Menschen, kein Wunder har Deutschland doch rd. 10 mal so viele EinwohnerInnen. Oder liegt es womöglich daran, dass man bei einem Bewerber m/w aus Österreich viele andere ÖsterreicherInnen verprellt hätte,bei einem Bewerber m/w aus dem Ausland hingegen immer leicht auf dessen gar so grosse Eignung hinweisen kann, die alle andere nicht in diesem Masse aufweisen. Tröstlich immerhin, dass ein solches Vorgehen bei politischen AmtsträgerInnen der obersten Kategorie - beim Gemeinderat gibt es das ja - (noch) nicht möglich ist. Ein Bundespräsident aus Deutschland - das wäre doch was - oder ?
Wer hat den da wieder angeschoben ?
Solche indiskreten Fragen stellt man nicht. Sexualität ist Privatsache.
Hat sich wieder Türkis (Familie) gegen Schwarz (ÖVP) durchgesetzt ?
Wenn's denn politisch motiviert wäre, wäre es sicher keine Deutsche geworden sondern Frau Pallauf. Die Entscheidung ist mehr als ok, da sich die Dame im Sponsoring auskennt. Jetzt muss sie es halt von der anderen Seite versuchen, denn ohne Sponsoren vermutlich keine Festspiele.
Größter Sponsor ist und bleibt der österreichische Steuerzahler - und den muss man nicht suchen, der zahlt automatisch (drauf).
Sie kennen sich echt aus! Wie die meisten Sinnlosposter! 74% der Gesamtkosten werden durch Kartenverkäufe und Sponsorengelder abgedeckt, 26% sind Förderungen der öffentlichen Hand, also Steuergelder, somit der größte Teil (LOL). Keine Ahnung aber posten. Mit ein paar Klicks hätten Sie sich auch informieren können.
Und wer kauft die Karten und sponsert die Festspiele ?
Zwangsläufig wieder staatsnahe Betriebe und Einrichtungen als Geschenke und Firmen als Gegenleistungen (vgl. Eurofighter).
Wer die Karten kauft? Ich beispielsweise und viele meine Freunde und Bekannten. Und natürlich auch große Firmen, wie Siemens, Uniqua etc. Die sind aber meines Wissens nach nicht staatsnah.
Es wird bestimmt nicht leicht für einen Nachfolger, wird dieser doch an den großen Schuhen der Vorgängerin Rabl-Stadler gemessen.
Viel Erfolg für diese neue Aufgabe wünschen alle der neuen Präsidentin, Frau Kristina Hammer.
wahnsinn, ich halts nicht mehr aus.
sagt es doch bitte, unerträglich diese spannung.