Klimts "Dame mit Fächer" brachte 85 Millionen Pfund
LONDON. Gustav Klimts "Dame mit Fächer" hat am Abend bei einer Auktion von Sotheby's in London mit 74 Millionen Pfund Hammerpreis respektive 99,33 Millionen Euro inklusive Aufschlägen den bis dato höchsten Preis für ein in Europa versteigertes Kunstwerk erzielt.
Die "Dame mit Fächer" löste damit Giacomettis Plastik "Walking Man I" ab, die 2010 ebenso bei Sotheby's für 65 Millionen Pfund inklusive Aufschlägen den Besitzer wechselte.
Zusätzlich stellte die Versteigerung in London mit dem erzielten Preis einen Klimt-Rekord bei einer Auktion auf, kam das Los nach aktuellem Umrechnungskurs doch auf 108,4 Millionen US-Dollar und liegt damit vor den 105 Millionen US-Dollar, die vergangenen Herbst der "Buchenwald" (Birkenwald) beim Konkurrenten Christie's in New York erzielte. Abseits des offiziellen Auktionsgeschehens verkaufte Oprah Winfrey 2016 ihr "Adele Bloch-Bauer II" für 150 Millionen US-Dollar privat an einen chinesischen Sammler.
Die "Dame mit Fächer" ist das mutmaßlich letzte Porträtgemälde, das Gustav Klimt anfertigte. Das Bildnis einer unbekannten Frau, hinter der eine Wiener Tänzerin vermutet wird, ist mit asiatischer Motivik dekoriert und stand, als der Jugendstilmeister 1918 starb, noch auf der Staffelei in seinem Atelier.
Der Maler schuf die rund ein auf ein Meter große "Dame" aus eigenem Antrieb und ohne Auftrag. Dem Wiener Museumspublikum ist das Werk wohlvertraut, stand es doch zuletzt 2021 im Belvedere in der Schau "Dame mit Fächer. Gustav Klimt und Ostasien" im Zentrum - nachdem es zuvor 100 Jahre lang nicht mehr im Land seiner Entstehung zu sehen gewesen war.
Schließlich ist die Geschichte der "Dame" eine windungsreiche. Das Werk war seit den 1920er-Jahren bei Heinrich Böhler in der Schweiz in Familienbesitz, wo es bis in die 1960er verblieb. Fest steht, dass es sich danach für einige Zeit in der Sammlung von Rudolf Leopold befand, zumindest bis 1981. 1994 kam es schließlich zum nun vorletzten Besitzerwechsel in New York, wo die "Dame mit Fächer" mit 11,67 Millionen US-Dollar den damaligen Klimt-Spitzenwert aufstellte - ein Wert, der nun in London weit übertroffen wurde.
reine Vermögensspekulation der Superreichen,
ganz wurscht um welche Bilder es sich handelt,
80% Steuern wären gerecht
Kein Bild der Welt ist solche Summen wert.
Bei solchen Dingen könnte man ansetzten und z.B. 30% Luxussteuer einheben.
Da käme ganz schön was zusammen.