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Forscher: Long Covid im Blut nachweisbar

Von nachrichten.at/apa, 18. Jänner 2024, 20:00 Uhr
Erschöpfung Long Covid
Viele Long-Covid-Patienten stehen keinen ganzen Arbeitstag mehr durch. Bild: colourbox.de

ZÜRICH. Ein Schweizer Forschungsteam hat in den Blut-Proteinen von Long-Covid-Betroffenen ein Muster identifiziert. Dies könnte künftig dazu dienen, Long-Covid besser zu diagnostizieren und allenfalls auch gezielter zu behandeln.

Die Forschenden der Universität und des Unispitals Zürich untersuchten dafür über 6.500 Proteine im Blutserum von 113 Corona-Infizierten und 39 gesunden Personen, wie aus der am Donnerstag in der Fachzeitschrift "Science" veröffentlichten Studie hervorgeht.

Bei den Infizierten, von denen 40 Long Covid entwickelten, untersuchten sie das Blutmuster nach sechs und zwölf Monaten erneut. Dabei fanden sie im Blutserum der Long-Covid-Betroffenen ein bestimmtes Muster in Proteinen, die mit einer Dysregulation des sogenannten Komplementsystem zusammenhängen. Das Komplementsystem ist ein Teil des angeborenen Immunsystems und hilft normalerweise dabei, Infektionen zu bekämpfen und beschädigte und infizierte Körperzellen zu entfernen. "Bei den Patientinnen und Patienten mit Long-Covid kehrt das Komplementsystem nicht wie es sollte wieder in den Ruhezustand zurück", erklärte Studienleiter Onur Boyman, Direktor der Klinik für Immunologie am Universitätsspital Zürich.

Schäden an verschiedenen Körperzellen

Zudem zeigten die Long-Covid-Patientinnen und -Patienten erhöhte Blutwerte für Schäden an verschiedenen Körperzellen, einschließlich roter Blutkörperchen, Blutplättchen und Blutgefäßen. "Bleibt das Komplementsystem aktiviert, geht es auf gesunde Zellen in verschiedenen Organen los und schädigt oder zerstört sie", so der Immunologe. "Mit dieser Erkenntnis haben wir ein weitere Puzzleteil zu Long Covid gefunden, das auch erklärt, warum diese Erkrankung zu so vielfältigen Symptomen führen kann", sagte Boyman.

Die neuen Erkenntnisse könnten laut dem Immunologen aber nicht nur zum besseren Verständnis der Krankheit beitragen. Die Forschenden konnten aktives Long Covid anhand des Proteinmusters im Blut entdecken. Dies könnte man sich laut Boyman für die Diagnose von Long Covid zunutze machen.

Test nicht im Spitalalltag tauglich

Allerdings nutzten die Forschenden für die Entdeckung der Blutmarker ein komplexes Verfahren, das laut Boyman zur Anwendung im Spitalalltag nicht gebraucht werden kann. Ein solcher Test wäre aber laut dem Immunologen äußerst nützlich, etwa um Long Covid von anderen Erkrankungen, die zu ähnlichen Symptomen führen, zu unterscheiden.

Außerdem könnte man laut dem Studienleiter allenfalls auf Basis der Erkenntnisse zur Rolle des Komplementsystems eine Behandlung von Long Covid entwickeln. "Es gibt bereits Firmen, die Komplement-Inhibitoren entwickeln", betonte Boyman. Diese hemmen die Aktivität bestimmter Komponenten des Komplement-Systems. Genutzt werden sie zur Behandlung gewisser Autoimmunerkrankungen.

Einige an der Studie nicht beteiligte Forscherinnen und Forscher warnen aber vor voreiligen Schlüssen. Es sei noch zu früh, direkte therapeutische Konzepte aus den neuen Erkenntnissen abzuleiten oder gar direkt in Therapiestudien einzusteigen, sagte etwa Gabor Petzold vom Universitätsklinikum Bonn gegenüber dem Science Media Center.

"Zwar gibt es für andere Erkrankungen bereits zugelassene Inhibitoren des Komplementsystems, jedoch müssen zunächst weitere Studien unternommen werden, um die hier gewonnenen Erkenntnisse in größeren Patientengruppen zu untersuchen, die dann auch die ausgeprägte Unterschiedlichkeit von Long Covid abbilden", so Petzold.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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Utopia (2.871 Kommentare)
am 19.01.2024 10:49

Mir fehlt bei allen Informationen über neue Erkenntnisse zu Covid die Feststellung ob geimpft oder nicht geimpft. Ich denke, dass das ein sehr wichtiger Unterschied ist.
Wenn schon die Impfung noch ganz früh innerhalb der Testphase an fast allen Menschen getestet wurde, sollten neue Erkenntnisse auch an alle Menschen weitergegeben werden.

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sergio_eristoff (3.012 Kommentare)
am 18.01.2024 21:28

Wieder sowas in einem Qualitätsmedium....

Die Anzahl der Teilnehmer ist nicht mal Ansatzweise repräsentativ.

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tomk32 (937 Kommentare)
am 18.01.2024 21:35

Entweder man untersucht eine sehr große Gruppe Menschen auf einige wenige Indikatoren oder wie in dieser Studie schaut man sich bei 113 Menschen gleich 6500 Proteine an.

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sergio_eristoff (3.012 Kommentare)
am 19.01.2024 06:46

Es machts immer noch nicht besser. Um eine wissenschaftliche Kausalität herzustellen sind mehr Probanden erforderlich. So ist es einfach Kaffeesudlesen.
So funktioniert Wissenschaft einfach nicht.

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betterthantherest (38.199 Kommentare)
am 18.01.2024 20:48

Kann Long Covid von der Covid19 Impfung verursacht werden?

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zlachers (9.185 Kommentare)
am 18.01.2024 21:25

Nein das kann es nicht. Weil der Impfstoff ist nach einiger Zeit wieder ausgeschieden. Und ich glaube nicht das es das überhaupt gibt, sonst müsste es nach jeder Krankheit irgend ein Long geben, Long Grippe, Long Kopfweh, Long Schnupfen, Long was weiß ich was… Warum ausgerechnet nur Long Covid, das bilden sich Leute mit vielen gesundheitlichen Problemen vor lauter Angst vor diesem Virus nur ein, das es davon kommt.
Aber manche jammern gerne da bekommen sie Aufmerksamkeit und so…
Der Arzt in dem Artikel hat ja auch genau nach dieser Krankheit ( Long covid ) gesucht und er hat sie gefunden, was für ein Zufall, oder hätte er‘s auch gefunden wenn er nach etwas anderem gesucht hätte?

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tomk32 (937 Kommentare)
am 18.01.2024 21:30

Long Earth ist a super-gute Sci-Fi Buchreihe von Pratchett und Baxter.

Die Ärzte haben danach gesucht aber wie es sich für jeden medizinischen Test gehört auch eine Gruppe gesunder Menschen untersucht bei denen dann keine Auffälligkeiten festgestellt wurden. Also das bissl Grundverständnis der Medizinforschung sollte man von jedem Erwachsenen erwarten können...

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zlachers (9.185 Kommentare)
am 18.01.2024 21:38

Aber wenn sie bei den „gesunden Menschen“ gezielt und grundlich wie bei den anderen danach gesucht hätten, hätten sie’s sicher auch gefunden.

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tulipa (3.752 Kommentare)
am 19.01.2024 07:35

Sie glauben es vielleicht nicht, aber es gibt tatsächlich auch bei anderen Viruserkrankungen, z.B. Influenza, diese Langzeitfolgen, allerdings nicht in der Häufigkeit, wie wir es von Long-Covid kennen.

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honkey (14.121 Kommentare)
am 19.01.2024 07:40

"allerdings nicht in der Häufigkeit, wie wir es von Long-Covid kennen."

Und das wissen sie woher?

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t.a.edison (2.739 Kommentare)
am 19.01.2024 08:02

Nein das kann es nicht. Weil der Impfstoff ist nach einiger Zeit wieder ausgeschieden.

Aber NICHT VOLLSTÄNDIG -> auch das ist mittlerweile wissenschaftlich bewiesen, hierzu gab es sogar einen Beitrag im "Qualitätsmedium" MDR, also nicht auch einem sogenannten "Schwurblersender" 😉

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t.a.edison (2.739 Kommentare)
am 19.01.2024 08:03

...auf einem sogenannten....

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Utopia (2.871 Kommentare)
am 19.01.2024 11:00

@zlachers
Der Unterschied zwischen Covid und anderen Infektionskrankheiten liegt vor allem an der Impfung, nicht am Virus.
Ich zweifle, ob schon ausreichend untersucht wurde, ob der Impfstoff tatsächlich nach kurzer Zeit ausgeschieden wird, oder die darin enthalte mRNA oder gar die inzwischen nachgewiesene DNA doch furchtbare Schäden hinterlässt.

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