Neue Wege in Nahversorgung gesucht, Gemeinschaftskonzepte im Visier
ALTHEIM/BRAUNAU/INNVIERTEL. EU-Regionalprojekte befassen sich mit neuer Nahversorgung und Berufsausbildung
Welche Ideen und Zugänge gibt es, um zukünftig Nahversorgungsstrukturen im ländlichen Raum halten zu können? Diese Frage steht am 4. Juli ab 14 Uhr im Zentrum eines Agenda.Zukunft ThemenLabors "Gemeinschaftlich organisierte Nahversorgungsmodelle" am Mosauerhof in Altheim. Das Format bietet Gelegenheit, sich mit Experten auszutauschen und erfolgreiche Nahversorgungsprojekte kennenzulernen.
Der Wunsch, im eigenen Ort einkaufen zu können, sei groß, so die Organisatoren. Doch klassische Nahversorgerstrukturen seien vor allem in ländlichen Regionen und Gemeinden unter Druck. Mit der Schließung des letzten Nahversorgers gehe nicht nur eine wichtige Funktion vor Ort verloren – es komme auch zu Einbußen an Lebensqualität, vor allem für ältere oder wenig mobile Menschen.
Gemeinsam organisieren
Auf die Ansiedlung eines Nahversorgers zu warten, sei in vielen Fällen vergeblich. Es brauche neue Ideen und Lösungsansätze sowie einen proaktiven Zugang. Die Bündelung unterschiedlicher Funktionen und gemeinschaftlich umgesetzte Projekte mit entschlossener Kooperation seien dabei vielversprechende Ansätze. "In Oberösterreich gibt es etliche gelungene Beispiele von gemeinschaftlich organisierten Nahversorgungsmodellen. Zwei werden im ThemenLabor von den Ideengebern bzw. Verantwortlichen selbst vorgestellt", sagt Regionalmanagerin Sandra Schwarz.
Fachlich untermauert werden die Beispiele durch einen Experten. Das Agenda.Zukunft ThemenLabor biete die Möglichkeit, innovative Themen und Projekte der Agenda.Zukunft kennenzulernen, zu vertiefen und gemeindeübergreifend mit lokalen Akteuren und Interessierten zu diskutieren. Das ThemenLabor wird vom Regionalmanagement OÖ in Zusammenarbeit mit der Oö. Zukunftsakademie organisiert: am 4. Juli von 14 bis 17 Uhr am Mosauerhof, Weidenthal 2, in Altheim. Anmeldung und weitere Infos unter Tel.: 07722/65100.
Berufsausbildung im Visier
Ein weiteres EU-gefördertes Projekt von Leader Oberinnviertel-Mattigtal wurde nach mehr als zwei Jahren vorerst abgeschlossen: "Berufsausbildung im Dialog" sei erfolgreich verlaufen, Ziel ist, beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt zu unterstützen.
"Wir haben es geschafft, eine wichtige interdisziplinäre Plattform zu schaffen, die die Expertise und das Wissen vieler verschiedenen Player bündelt. Sie alle unterstützen junge Menschen am Übergang von der Schule in die Arbeitswelt dabei, gute Entscheidungen für ihre Bildungs- und Berufslaufbahnen zu treffen", sagt Projektleiterin Edith Konrad. Die im Projekt entstandene Broschüre "Wo will ich hin" sei ein hilfreiches Instrument und gebe Überblick und Orientierung.
Man habe viel Wissen aufgebaut, so Leader-Obmann Albert Troppmair. Die weiteren Planungen sehen vor, einige Ansätze auf die gesamte Bildungsregion Innviertel auszuweiten, um mehr Jugendliche zu erreichen und zu unterstützen, so die Organisatoren.