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Habeck kandidiert als deutscher Kanzler

Von nachrichten.at/apa, 08. November 2024, 16:49 Uhr
Deutschlands Wirtschaft im Europavergleich schwach
Robert Habeck Bild: APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ

Robert Habeck hat seine Kanzlerkandidatur für die deutschen Grünen offiziell gemacht.

"Ich bewerbe mich als Kandidat von den Grünen - für die Menschen in Deutschland", sagte Habeck am Freitag in einem Video. "Wenn Sie wollen, auch als Kanzler. Aber das ist nicht meine, das ist Ihre Entscheidung. Nur Sie können das entscheiden."

Bereits am Vormittag war öffentlich geworden, dass der Vizekanzler seine Kandidatur am Freitag offiziell erklären würde. In der kommenden Woche möchte der Ex-Parteichef der Grünen beim Parteitag in Wiesbaden nominiert werden. Aussichtsreiche Gegenkandidaten gibt es nicht. Die Kandidatur war seit Monaten ein offenes Geheimnis.

Seit dem Vortag ist Habeck wieder als Parteipolitiker in sozialen Medien präsent. Zuletzt trat er dort als Wirtschaftsminister auf, mit Konten, die von Mitarbeitern des Hauses gepflegt wurden. Für den Wahlkampf für die Grünen darf er diese staatlichen Ressourcen nicht nutzen.

"Zeit, dass sich was dreht"

In einem weiteren Post ist Habeck zu sehen, wie er ein Textmanuskript redigiert. Im Hintergrund steht ein Kalender, auf dem der 8. November, also der heutige Freitag, rot umrandet ist. Dazu summt er die Melodie des Hits von Herbert Grönemeyer "Zeit, dass sich was dreht". Überschrieben ist der Post mit "Von hier an anders" - dem Titel eines Buches von Habeck.

Grönemeyer untersagte den Grünen umgehend, seinen Hit für den Wahlkampf zu nutzen - wie zuvor auch schon der CDU. Man habe die Partei aufgefordert, "es in Zukunft zu unterlassen, Lieder von Herbert Grönemeyer und hier konkret das Lied 'Zeit, dass sich was dreht' für Wahlkampfzwecke zu nutzen", teilte Grönemeyers Medienanwalt Christian Schertz der Nachrichtenagentur dpa mit. Sein Mandant habe da eine klare Haltung und "wünscht grundsätzlich nicht, dass seine Person oder seine Lieder von politischen Parteien, noch dazu ohne seine Zustimmung, für jegliche Art von Wahlwerbung vereinnahmt werden".

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Mit dem Song, den Habeck wählte, hatte sich unlängst auch die CDU Ärger eingehandelt. Der Anlass: Ende Oktober hatte die Jugendorganisation Junge Union (JU) bei ihrem Treffen in Halle in Sachsen-Anhalt während des Einlaufens des Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz in den Saal den Grönemeyer-Song abspielen lassen - dazu wurde anmoderiert: "Begrüßt mit mir den nächsten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland". Grönemeyer verbot daraufhin die Nutzung seines Hits.

Habeck soll für die Grünen vor allem über die Kernwählerschaft hinaus Punkte sammeln. Der gebürtige Lübecker gilt als Pragmatiker, der weniger links steht als weite Teile der Partei. Als Vizekanzler hat er Kompromisse mit ausgehandelt, die dem linken Flügel seiner Partei übel aufstießen - so zum Beispiel Verschärfungen in der Migrationspolitik. Mit der Abgrenzung zur eigenen Partei, mit der er immer wieder kokettierte, kann es Habeck als Kandidat aber nicht zu weit treiben - ihr Kreuzchen machen Wählerinnen und Wähler schließlich immer noch bei einer Partei.

Auch seine internen Kritiker wissen, dass Habeck eines der Zugpferde der Partei ist, wenn auch nach mehreren Jahren als Minister (Stichwort Heizungsgesetz) ein einigermaßen lädiertes. Im Rededuell mit Merz und SPD-Spitzenmann Olaf Scholz (SPD) dürfte er mit Charisma punkten. Allerdings birgt Habecks Liebe zur spontanen Rede Risiken: Er trifft den falschen Ton oder vertut sich mit Fakten.

Die Personalie war schon lange ein offenes Geheimnis. Im Juli hatte Habecks einzige ernstzunehmende Konkurrentin, die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock, erklärt, dass sie keine Kanzlerkandidatur verfolgen wolle. Ende September sagte sie im ARD-"Bericht aus Berlin": "Robert Habeck ist derjenige, der uns in den Bundestagswahlkampf führt."

Das Verhältnis zwischen Baerbock und Habeck ist nicht unbelastet, nachdem sie sich 2021 als Kanzlerkandidatin der Grünen gegen Habeck durchsetzte. Im nun anstehenden neuen Bundestagswahlkampf wollen beide aber an einem Strang ziehen.

Chancen begrenzt

Die Chancen, tatsächlich ins Kanzleramt einzuziehen, sind für Habeck allerdings begrenzt. In Umfragen liegt seine Partei derzeit bei schlappen 9 bis 11 Prozent. Grüne verweisen an dieser Stelle gern auf die nur um ein paar Prozentpunkte besseren Umfragewerte der SPD, die ja auch einen Kanzlerkandidaten ins Rennen schickt.

Wie einen Klotz am Bein schleppt Habeck die schlechte Wirtschaftslage in Deutschland mit. Er selbst erklärt die Situation unter anderem mit dem Verlust russischer Energieimporte infolge des Angriffskriegs gegen die Ukraine und verschleppten Reformen der Vorgängerregierungen. Doch als Wirtschaftsminister wird er das Thema kaum abschütteln können.

Wie er sich den Bundestagswahlkampf vorstellt, das skizzierte Habeck Ende August bei einem Wahlkampfauftritt in Sachsen, wo seine Partei wenige Tage später herbe Verluste einstecken musste und mit Ach und Krach den Wiedereinzug in den Landtag schaffte. Habeck glaubt an die Möglichkeit eines Stimmungsumschwungs zum Besseren. "Und es muss nur irgendein Kristallisationspunkt kommen, wo wir uns selbst beweisen, dass wir viel, viel besser in Deutschland sind, als die Stimmungslage und die Umfragen es im Moment zeigen. Wenn das passiert, dann kann wirklich alles passieren", sagte er damals.

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31  Kommentare
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deixi2205 (174 Kommentare)
am 10.11.2024 09:21

Kogler an die Macht

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Gast1973 (332 Kommentare)
am 09.11.2024 18:22

So einen würden wir auch brauchen! Ein Politiker der sich verständlich ausdrückt auf Fragen antwortet und auch das große Ganze sieht. Bei uns gibt’s leider weit und breit niemanden der nur annähernd die Klasse hat. Kickl, der zwar immer einfache Lösungen hat aber die wirklichen Probleme nicht ernst nimmt oder versteht. Nehammer , siehe Kickl. Babler, redet auch oftmals nur Unsinn. Einfach jämmerlich bei uns.

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rr2024ler (56 Kommentare)
am 10.11.2024 08:59

"Ein Politiker der sich verständlich ausdrückt auf Fragen antwortet und auch das große Ganze sieht."
Bitte "Satire" auch als solche kennzeichnen.......außer Sie haben damit Habeck eh nicht gemeint und sprechen von wem ganz anderen.

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Gast1973 (332 Kommentare)
am 10.11.2024 18:11

Ist keine Satire

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harie (435 Kommentare)
am 09.11.2024 15:29

Der traut sich, will er doch allen ernstes der nächste Kanzler in Deutschland werden! Vielleicht sollte er einmal die Umfragewerte seiner Grünen realisieren und nicht darüber nachdenken wie er am meisten seinem Land Schaden zufügen kann.

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her (8.022 Kommentare)
am 09.11.2024 13:12

Ich finde das eigentlich passend zu den Verhältnissen

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her (8.022 Kommentare)
am 09.11.2024 13:26

der Söder fühlt Verhöhnung

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Gugelbua (33.128 Kommentare)
am 09.11.2024 12:50

wenns auch nichts hilft so schadets auch nicht 😁😁😁

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bvb22 (1.419 Kommentare)
am 09.11.2024 12:20

Er kann ja weiter träumen der Kinderbuch schreiber

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sergio_eristoff (3.012 Kommentare)
am 09.11.2024 12:13

Er sollte besser ein Kinderbuch schreiben, anstatt Kanzlerfantasien zu haben.
Sorry er hat auch nicht verstanden das seine Partei alles andere als eine Kanzlerpartei oder gar den Anspruch erheben kann bei dem Zuspruch.

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Klartext2 (1.520 Kommentare)
am 09.11.2024 18:26

Angeblich hilft ihm selbst beim Kinderbuchschreiben seine Frau.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.395 Kommentare)
am 09.11.2024 09:12

Sind wir so weit, dass nur noch AfD einen Kandidaten stellen darf?

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fai1 (6.358 Kommentare)
am 08.11.2024 21:57

diese Zustände möchte der Herr Habeck sicher auch in Deutschland
https://orf.at/stories/3375413/

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Blitzer60 (1.310 Kommentare)
am 08.11.2024 20:08

Sympathischer als Friedrich Merz, auf jeden Fall

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MaxXI (1.671 Kommentare)
am 09.11.2024 09:04

Sympathie reicht aber nicht aus

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harie (435 Kommentare)
am 09.11.2024 15:31

Aber beide haben das gleiche Ziel, den Endsieg über Russland!Näher dran ist auf jeden Fall der US-Vasall Merz.

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2good4U (20.125 Kommentare)
am 08.11.2024 19:30

Ich bin mir nicht sicher ob die Deutschen eine Kanzler wollen, der gesagt hat, es gäbe kein deutsches Volk.

Wieso steht dann eigentlich am Reichstagsgebäude "Dem deutschen Volke"?!

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NedDeppat (15.337 Kommentare)
am 08.11.2024 20:33

Ja mit "dem Volk", da heben manche PolitikerInnen ein Problem, mit dem Volksvermögen oder den vom Volk geleisteten Steueraufkommen nicht, selbst dann, wenn gar kein Geld mehr da ist. In D wie in Ö.

www.staatsverschuldung.at

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Tebasa1781 (804 Kommentare)
am 08.11.2024 18:47

Guter Mann!

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soistes (3.560 Kommentare)
am 08.11.2024 18:22

Habeck und Baerbock, des wird a Gaudi!

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19josef66 (363 Kommentare)
am 08.11.2024 18:22

Wie stellte Thilo Sarrazin schon vor Jahren so treffend fest:"Deutschland schafft sich ab!"
Wie Recht er doch hatte...

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betterthantherest (38.199 Kommentare)
am 08.11.2024 18:18

Warum nicht?

In Österreich will sich Nehammer gerade ins Bundeskanzleramt scholzen.

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soistes (3.560 Kommentare)
am 08.11.2024 20:08

Diesmal hinkt der Vergleich aber sauber.

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LiBerta1 (4.285 Kommentare)
am 09.11.2024 10:50

Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist, Nehammer befindet sich bereits im Bundeskanzleramt.

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fai1 (6.358 Kommentare)
am 08.11.2024 18:01

oder vielleicht Nachfolger von VDL?? Brüssel traue ich alles zu.

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transalp (11.405 Kommentare)
am 08.11.2024 17:57

Haha, hui ich brech nieder
Habeck als Kanzler?
Der?
Niemals..
Haha
Das ist der Witz des Tages...
🤪🙈🤣

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transalp (11.405 Kommentare)
am 08.11.2024 18:00

Ist eh schon erbärmlich, was in Österreich abläuft, aber diese deutsche Politik schlägt alles... 🙈🤣

.

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spoe (16.024 Kommentare)
am 08.11.2024 17:52

Offenbar ist er übers Alter hinaus, wo man Lokführer werden will.
Wahrscheinlich ist er überqualifiziert. 😂
Und die Grünen werden sicher kaum mehr als 10% bekommen.

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betterthantherest (38.199 Kommentare)
am 08.11.2024 17:49

Wo lebt dieser Mann?

Oder hat Deutschland etwa die Regelung dass die 7 % Partei den Kanzler stellt?

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MaxXI (1.671 Kommentare)
am 09.11.2024 09:03

In Österreich meint die Beate auch, sie könne jetzt fordern und bestimmen.....
Die beiden rauchen das selbe Zeugs.

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Grizzly999 (457 Kommentare)
am 08.11.2024 17:43

Haha, ich auch. Totaler Realitätsverlust. WIr reden nach den Wahlen wieder ;-)))))))

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