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US-Geheimdienste rechnen mit baldigem Fall von Kabul

Von nachrichten.at/apa, 11. August 2021, 12:46 Uhr
TOPSHOT-AFGHANISTAN-UNREST
Vormarsch der radikal-islamischen Taliban-Milizen in Afghanistan Bild: - (AFP)

WASHINGTON/KABUL. Der Zusammenbruch könnte in 30 bis 90 Tagen erfolgen.

Angesichts des schnellen Vormarsches der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan könnte die Hauptstadt Kabul nach einem Zeitungsbericht viel früher in die Hände der Aufständischen fallen als bisher von den USA angenommen. 

Der Zusammenbruch könnte in 30 bis 90 Tagen erfolgen, berichtete die "Washington Post" am Dienstag unter Berufung auf nicht genannte Quellen in den US-Geheimdiensten. Unterdessen haben die Taliban die neunte Provinzhauptstadt erobern können.

Noch im Juni hatten US-Geheimdienstmitarbeiter die Lage so eingeschätzt, dass Kabul in einem Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten nach dem Abzug des US-Militärs unter Kontrolle der Taliban geraten könnte. Trotz der sich schnell verschlechternden Sicherheitslage verteidigte US-Präsident Joe Biden erneut den Abzug des US-Militärs. Angesichts des jüngsten Vormarschs der Islamisten nach dem weitgehenden Abzug der internationalen Truppen sagte Biden am Dienstag im Weißen Haus, die Afghanen müssten nun "selbst kämpfen, um ihren Staat kämpfen". Ihre Streitkräfte seien den Taliban militärisch überlegen, auch in Bezug auf die Truppenstärke.

Biden-Appell: "An einen Strang ziehen"

"Aber sie müssen auch kämpfen wollen", sagte Biden. Der US-Präsident appellierte auch an die politische Führung in Kabul, an einem Strang zu ziehen. Wörtlich sagte er: "Ich glaube, sie beginnen zu verstehen, dass sie an der Spitze politisch zusammenkommen müssen." Biden versprach, die USA würden die afghanischen Sicherheitskräfte weiterhin finanziell und militärisch unterstützen. Er werde jeden Tag über die Lage unterrichtet.

Mit Blick auf den von ihm angeordneten Abzug der US-Soldatinnen und Soldaten fügte der Präsident hinzu: "Aber ich bedauere meine Entscheidung nicht." Zum Zeitpunkt der Entscheidung hatten die USA noch rund 2.500 Soldaten in Afghanistan. Inzwischen ist der Abzug nach Militärangaben zu mehr als 95 Prozent abgeschlossen. Bis zum Monatsende soll er komplett beendet sein. Das Bundesheer, die deutsche Bundeswehr und die Soldaten anderer NATO-Länder haben Afghanistan bereits verlassen.

Video: ORF-Außenpolitikchef Andreas Pfeifer analysiert die Situation in Afghanistan nach der Einnahme der Provinzhauptstadt Sarandsch durch die Taliban.

Seit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen Anfang Mai haben die Taliban viele Gebiete erobert. Mit Faizabad sei die Hauptstadt der nordöstlichen Provinz Badakhshan in die Hände der Islamisten gefallen, bestätigten ein Provinzrat und ein Parlamentsvertreter der Provinz der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Damit kontrollieren die Taliban nun die Hauptstädte von neun der 34 afghanischen Provinzen. Nur Stunden vor dem Fall von Faizabad nahmen die Aufständischen am Dienstag die Provinzhauptstädte Pul-e-Khumri in der nördlichen Provinz Baghlan und Farah in der gleichnamigen Provinz im Westen des Landes ein.

Nach russischen Angaben haben die Taliban die Kontrolle über Afghanistans Grenzen zu den früheren Sowjetrepubliken Tadschikistan und Usbekistan übernommen. Die Taliban hätten versprochen, die Grenzen nicht zu überschreiten, zitierte die Zeitung "Kommersant" am Mittwoch Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Moskau werde aber weiterhin Militärübungen mit seinen Verbündeten in der Region abhalten. Russland rüstete zudem seinen Militärstützpunkt in Tadschikistan mit Waffen und neuen gepanzerten Fahrzeugen auf. Die beiden Länder gehören einem Militärbündnis an. Sollte es zu einer Invasion in Tadschikistan kommen, wäre Russland zum Beistand verpflichtet.

Die Sowjetunion hatte Afghanistan zwischen 1979 und 1989 besetzt. 15.000 ihrer Soldaten wurden getötet, Zehntausende verletzt.

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18  Kommentare
18  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Laubfrosch11 (2.752 Kommentare)
am 12.08.2021 03:39

Grauenhafte Politik der türkisgrünen Regierung. Sie findet nichts dabei Menschen in den sicheren Tod abzuschieben. Schändlicher geht es nicht mehr. Nehammer gehört sofort exkommuniziert.

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Tenhor.Nemsi (709 Kommentare)
am 12.08.2021 00:07

@OÖN.
Hier noch ein Posting für die Forumzensur:

Der Hilferuf aus Afghanistan ist weiblich --
denn die Rattenschwänzchen sind geflüchtet.

Die Halbstarken tun sich lieber an 13-jährigen
Europäerinnen gütlich -- 4 Ratten statt 1 Mann.

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Tenhor.Nemsi (709 Kommentare)
am 11.08.2021 23:56

@OÖN.
Auch wenns den Forumregeln nicht entspricht,
so wiederhole ich dennoch:

# Die Taliban sind bloß 1,5% Bevölkerungsanteil
(laut Aussage von Afghanen in einer DLF-Doku).

# Und nun das "politisch unkorrekte" Zitat des
Propheten Mohammed: Man benötigt 2,5% --
um den Rest der Bevölkerung zu terrorisieren !!

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jopc (7.371 Kommentare)
am 11.08.2021 21:10

Die hunderttausend jungen wehrfähigen Afghanen heimschicken.
Sie sollen dort einen Schießprügel in die Hand nehmen und ihre Heimat verteidigen und von dem Gesocks Taliban säubern.
Auch die Russen haben 1941 zum Gewehr greifen müssen und sich gegen das einfallende Nazideutschland wehren müssen.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 11.08.2021 17:12

Was spricht gegen die Taliban?

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gutmensch (16.820 Kommentare)
am 11.08.2021 17:30

Alles.

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lndsmdk (17.215 Kommentare)
am 11.08.2021 14:50

Darauf war die Welt nicht vorbereitet.
Als die sowjetische Armee am 24. Dezember 1979 die Grenze zu Afghanistan überschritt, läutete sie nicht nur das Ende der Entspannungspolitik der siebziger Jahre, sondern auch den Exitus der Sowjetunion ein.
Ursprünglich als schnelle und begrenzte Operation geplant, entwickelte sich der Afghanistan-Krieg nämlich bald zu einem ressourcen- und kräftezehrenden Debakel, von dem sich die ohnehin wankende östliche Vormacht nie mehr erholte.

Von den rund 15 Millionen Bewohnern Afghanistans wurden mehr als eine Million getötet, ungezählte verletzt und jeder zweite in die Flucht getrieben. Und weil sich diese Tragödie vor den Augen der Weltöffentlichkeit abspielte, verloren die Sowjets auch in der sogenannten Dritten Welt, also in den Reihen ihrer potentiellen Sympathisanten und Unterstützer, rasant an Ansehen.

https://www.faz.net/aktuell/politik/politische-buecher/afghanistan-1979-bis-1989-voellig-zerstoert-und-gebrochen-15078289.html

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lndsmdk (17.215 Kommentare)
am 11.08.2021 15:07

https://www.youtube.com/watch?v=FOlCOBRb_kQ

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lndsmdk (17.215 Kommentare)
am 11.08.2021 15:14

https://www.youtube.com/watch?v=Co9buL2OwTk

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Selten (13.716 Kommentare)
am 11.08.2021 14:37

KABUL, die größte Stadt des Landes, zu dessen auswärts lebenden Staatsangehörigen jeglicher Kommentar verboten ist.

Aus meiner Liste OÖN, "Was nicht kommentiert werden darf" zum heutigen Tag:

https://www.nachrichten.at/panorama/chronik/fall-leonie-verdaechtiger-will-altersgutachten-anfechten;art58,3441966
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Dabei geht es mir gar nicht um das, was die OÖN befürchten, wollte ich doch nur den Instinkt der Frau Wagner bewundern, der besser ist als der jeder Schxxxxxyliege.

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ob-servierer (4.552 Kommentare)
am 11.08.2021 13:40

Um das festzustellen, braucht es keinen Geheimdienst.
Das ganze Gastspiel des Westens entpuppt sich als ein riesiger Rohrkrepierer mit einem unendlichen Leid für die Bewohner. Es zeigt sich hier wieder, dass man diesen Ländern keine Demokratien westlicher Prägung aufoktroyieren kann. Vollends ins Chaos stürzen solche instabilen Länder, wenn sie als Schlachtfeld von fremden Mächten missbraucht werden, um den Einfluss in diesen Gebieten zu festigen.
Ein schreckliches Drama.....

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u25 (5.076 Kommentare)
am 11.08.2021 13:49

👍👍

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Gugelbua (32.195 Kommentare)
am 11.08.2021 13:28

Dazu brauchts doch keinen Geheimdienst, überall wo die AMIS waren herrscht Chaos👎
wichtig ist das Waffengeschäft 😉

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Rapid09 (2.621 Kommentare)
am 11.08.2021 17:48

@Guglbua
Das Chaos in Afghanistan begann schon 1979 mit dem Einmarsch der Russen. Wie die Geschichte zeigt, ist dieses Land leider unregierbar weil es zu viele lethnische Gruppen gibt. Aber falls sich eine fremde Macht einzumischen versucht, dann sind sie vereint. Das haben schon die Briten vor fast 200 Jahren lernen muessen und seither ist es keiner anderen Macht besser ergangen.
Sobald die Taliban an der Macht sind werden sie wieder die Bevoelkerung unterdruecken. Wenn dann die ersten Greueltaten bei uns bekannt werden, wird wieder ein Eingreifen vom Westen gefordert, speziell wenn die Fluechtlingslawine ins Rollen kommt. Ein Teufelskreis ohne Ende in dem Frauen und Kinder am meisten zu leiden haben!

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fai1 (6.072 Kommentare)
am 11.08.2021 13:11

Niemand will diese Taliban, offenbar liefern aber alle Waffen.

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wawa (1.228 Kommentare)
am 11.08.2021 13:30

Wenn die Taliban niemand haben möchte, wären sie auch nicht mehr da! zwinkern

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Klettermaxe (10.765 Kommentare)
am 11.08.2021 13:53

Freiwillig passiert da wenig.

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gutmensch (16.820 Kommentare)
am 11.08.2021 17:33

Von den Chinesen werden sie derzeit hofiert. Das ist jetzt die dritte Großmacht die es in Afghanistan probiert.

Auch die Chinesen werden scheitern. So wie in der Antike schon Alexander der Große.

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