Mehr als 100.000 Fans jubelten "König Max" zu
ZANDVOORT. Formel 1: Weltmeister Verstappen gewann sein Heimspiel in Zandvoort und baute den Vorsprung auf 109 Punkte aus.
Red-Bull-Pilot Max Verstappen fährt scheinbar unantastbar seiner erfolgreichen Titelverteidigung in der Formel-1-Weltmeisterschaft entgegen. Der Niederländer holte sich wie im Vorjahr den Heimsieg beim Großen Preis der Niederlande und trat damit eine Welle der Begeisterung los. "Max Mania" in Zandvoort – da gab’s kein Halten mehr. Mehr als 100.000 Fans hatten den Kurs in den Dünen in einen orangefarbenen Hexenkessel verwandelt. "So einen Zuspruch, so eine Stimmung – das habe ich überhaupt noch nicht erlebt", staunte sogar der erfahrene Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko, immerhin schon 79.
Am Samstag war noch nicht alles eitel Wonne gewesen: Beim Qualifying "flogen" Nebelkerzen von den Tribünen, was Verstappen mit einem Kopfschütteln erwiderte. "Es ist schön, Fackeln zu halten, aber natürlich gibt es Grenzen. Sie auf die Strecke zu werfen, ist einfach dumm." Carlos Sainz (Ferrari) kommentierte die Störmanöver ebenfalls: "Als Fahrer will man bei Tempo 300 keine Ablenkung durch Rauch."
Für den Spanier war gestern kein Platz auf dem Stockerl. Auf den zweiten Platz kam der Brite George Russell im Mercedes, der Monegasse Charles Leclerc belegte im Ferrari den dritten Rang. Lewis Hamilton, der im "Silberpfeil" kurz vor Schluss geführt hatte, musste sich mit Position vier im Klassement begnügen.
"Ein sehr schönes Ergebnis für mich und mein Team, das die richtigen Entscheidungen getroffen hat", freute sich Verstappen. "Es ist so besonders, sein Heimrennen zu gewinnen. Dieses Jahr musste ich dafür sehr, sehr hart arbeiten", erläuterte der 24-jährige Champion, der zwei Jubiläen zelebrierte. Es war der bereits zehnte Saisonsieg und der insgesamt 30. seiner Karriere. Doch damit nicht genug. Verstappen baute im 15. von insgesamt 22 Rennen seinen Vorsprung auf Leclerc auf komfortable 109 Punkte aus. Wer soll den rasanten Max noch stoppen? Auch in der Konstrukteurs-WM spricht alles für Red Bull Racing, Ferrari hat einen Rückstand von 135 Zählern aufgerissen.
"Ein Chaos ist passiert"
Die "Scuderia" hadert nicht nur mit den Gegnern, sondern auch mit sich selbst. Aufsehen erregte der erste Stopp von Sainz, dem nicht zum ersten Mal das Pech an den Fersen klebte. Die Ferrari-Crew war offenbar noch nicht bereit, zudem lag ein Schlagschrauber weit abseits des Wagens auf dem Boden. Der direkt hinter der Ferrari-Box zum Stopp verweilende Sergio Perez rumpelte im Red Bull beim Wegfahren mit beiden Rädern über den Schlagschrauber. Sainz stand über elf Sekunden still und kam nur als Elfter auf die Strecke zurück. "Ein Chaos ist passiert, ein Chaos", war Ferrari-Teamchef Mattia Binotto die Verzweiflung am Funk anzuhören.
Verstappen war hingegen die Ruhe in Person. Nur nachdem er in der 58. von 72 Runden zum dritten Mal an die Box gefahren und auf Rang zwei (hinter Hamilton) zurückgefallen war, wurde es spannend. Aber nur kurz. Verstappen meldete sich spielerisch leicht an der Spitze zurück und triumphierte letztlich mit fast fünf Sekunden Vorsprung. Hamilton, der später auch Russell und Leclerc ziehen lassen musste, gefiel das gar nicht. Er ärgerte sich über die Mercedes-Strategie.
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