kikaLeiner schließt heute: Wie geht es weiter?
SANKT PÖLTEN. Nach 115 Jahren ist Schluss: Heute, Mittwoch, sperren die 17 verbliebenen Filialen der Möbelhandelskette kikaLeiner zu. So geht es mit Mitarbeitern, Standorten und Gläubigern weiter.
Die Rabattschlacht nimmt ein Ende. Heute Abend werden 17 Filialen von kikaLeiner in Österreich schließen, darunter jene in Ansfelden und in Linz-Urfahr.
Es ist das Ende einer Ära nach 115 Jahren österreichischer Möbelhandelsgeschichte. Das Stammhaus hatte Rudolf Leiner 1910 in Sankt Pölten gegründet. Die Gründerfamilie hatte 2013 verkauft, seither gab es turbulente Jahre mit mehreren Eigentümerwechseln.
"Nach zwei Insolvenzen fällt der Vorhang für kikaLeiner jetzt endgültig", sagt Stephan Mazal vom Gläubigerschutzverband Creditreform. Weil kein Investor gefunden worden war, musste der Sanierungsplan Anfang Dezember 2024 zurückgezogen werden und ein Abverkauf stattfinden.
Filialen verkauft oder vermietet
Nächster Schritt nach der Schließung sei die besenreine Übergabe der Standorte an den Vermieter. Das ist die Grazer Supernova-Gruppe. Diese hatte im Dezember angekündigt, alle 17 Filialen zu verwerten, das bedeutet zu vermieten oder zu verkaufen.
1350 Mitarbeiter werden ihre Arbeit verlieren oder in Arbeitsstiftungen unterkommen. Für die Abwicklung des Konkursverfahrens sind einzelne Bereiche in der Zentralverwaltung noch länger im Einsatz.
Langjährige kikaLeiner-Beschäftigte werden aufgrund längerer Kündigungsfristen aber erst im Sommer oder Herbst ohne Gehalt dastehen. Die Möbelkette hat viele Mitarbeiter, die mehr als zehn Jahre mit an Bord sind. Ab fünf Jahren Betriebszugehörigkeit können Beschäftigte im Handel nur quartalsweise gekündigt werden.
Was die Gläubiger fordern
Juristisch soll bis Februar mittels Gutachten die Frage geklärt werden, "wann die Zahlungsunfähigkeit eingetreten ist", sagt Mazal. Am 21. Februar findet die Prüfungstagsatzung am Landesgericht Sankt Pölten statt. Nicht alle Gläubiger würden dann schon erfahren, ob ihre Forderung anerkannt sei. "Es ist damit zu rechnen, dass aufgrund der erwartet hohen Anzahl an Forderungen viele Forderungen erst einmal vorsichtshalber vom Masseverwalter bestritten werden, da eine genauere Prüfung vorzunehmen ist", sagt Mazal.
Bis zur Berichtstagsatzung am 17. Jänner wurden 265 Millionen Euro Forderungen angemeldet. Darin enthalten sind 190 Millionen Euro Schadenersatzforderungen des Vermieters, der Supernova-Gruppe.
Auch ein Opfer des famosen Herrn Benko
Nein, kikaLeiner war schon pleite, als Benko übernahm und noch eine zig Millionen hineinsteckte.
Reingesteckt eher weniger, günstig eingekauft um sich neue, überbewertete „Sicherheiten“ für Kredite in der Signa zu erschleichen
Sie verwechseln da etwas. Signa wollte ursprünglich nur die bereits von den Handelsgeschäften abgespalteten Immobilien erwerben. Aus welchen Gründen immer er dann auch die Handelsgeschäfte übernahm, weiss ich nicht. In diese Handelsgeschäfte hat er gerüchteweise einen acht- oder neunstelligen Betrag gesteckt - um diese am Laufen zu halten; und so auch Mieterlöse für die Immobilien zu generieren?
die türen werden sich nicht mehr öffnen lassen...
Für die Mitarbeiter natürlich extrem bitter.
Bedenklich ist aber, wenn ein so großer Marktteilnehmer im Möbelhandel nicht wirklich abgeht.
Die Großfläche teilt sich dann halt Verdrutz und Elchladen auf.
Sehr monopolmäßig zum Schaden von Verbrauchern und Produzenten.