Komponist Heinrich Gattermeyer gestorben
LINZ/WIEN. Der österreichische Komponist Heinrich Gattermeyer ist am Donnerstag - wenige Tage vor seinem 95. Geburtstag - gestorben.
Gattermeyer hat jahrzehntelang nicht nur als vielseitiger und produktiver Komponist, sondern auch als Musikerzieher, Professor und Chorleiter gewirkt. Zudem stand er an der Spitze von Interessenvertretungen der zeitgenössischen österreichischen Komponisten. Als Komponist hinterlässt Gattermeyer ein umfangreiches Oeuvre in einer Vielzahl verschiedenster Besetzungen - Lieder und Chorwerke, Kompositionen für Soloinstrumente, Kammermusik und Orchesterkonzerte, bis zu Bühnen- und Rundfunkmusiken (für mehr als 200 Radio- und 72 Fernsehsendungen) sowie eine abendfüllende Oper - "Kirbisch" nach Anton Wildgans, uraufgeführt 1987 am Landestheater Linz. Mit mehreren Oratorien, Messen und zahlreichen geistlichen Chorwerken schuf er auch sakrale Musik. Sein Schaffen und Wirken wurde im In- und Ausland mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnet.
Heinrich Gattermeyer wurde am 9. Juli 1923 in Sierning in Oberösterreich geboren, hat in Linz maturiert und in Wien studiert. Zunächst unterrichtete er an Wiener Gymnasien, bevor er 1964 Professor für Dirigieren und Instrumentenkunde an der Wiener Musikakademie, und von 1973 bis 1993 ordentlicher Professor für Komposition/Tonsatz an der Wiener Musikuniversität war. Er war Chorleiter mehrerer Wiener Chöre - darunter von 1960 bis 1973 des Wiener Schubertbundes. Als Präsident der Österreichischen Gesellschaft für zeitgenössische Musik (1973 - 1984), Präsident der AKM (1984 - 1990) und Präsident des österreichischen Komponistenbundes (1992 - 2001) engagierte er sich auch als Vermittler zeitgenössischer Musik und ein Mentor nachrückender Komponisten-Kolleginnen.