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Ukrainischer Tennis-Star nahe der Front: "Es gibt viel Schmerz in meinem Herzen"

Von nachrichten.at/APA, 29. Jänner 2025, 10:13 Uhr
Elina Switolina Bild: APA/Dennis

Die ehemalige Weltranglisten-Dritte Elina Switolina ist eine der Top-Favoritinnen auf den Titel in Linz. Sie spielt nicht nur, um zu gewinnen

Elina Switolina darf man mit 30 nach Babypause und Rückschlägen wegen Verletzungen keinesfalls abschreiben. Das hat die aktuelle Nummer 24 im WTA-Ranking und Nummer zwei beim WTA500-Turnier in Linz einmal mehr bewiesen. Die Ukrainerin kämpfte sich zuletzt ins Australian-Open-Viertelfinale, u.a. nach einem Sieg über die Weltranglisten-Vierte Jasmine Paolini (ITA), und gewann dort gegen die spätere Siegerin Madison Keys den ersten Satz. 

Gemeinsam mit ihrem schon 38-jährigen Ehemann Gael Monfils sorgte sie bis ins Achtelfinale für einen besonderen Paarlauf beim ersten Grand-Slam-Turnier, ehe der Franzose dann in der Runde der letzten 16 den Strapazen Tribut zollen und aufgeben musste. Switolina kam mit einem für sie im doppelten Sinn wichtigen Sieg über eine Russin, Veronika Kudermetowa, noch eine Runde weiter.

9:0-Bilanz gegen Russinnen wichtig für sie

Denn die ehemalige Nummer drei der Welt, dreifache Major-Halbfinalistin und 17-fache Turniersiegerin auf der Tour will auf dem Platz auch eine ganz andere Message verbreiten: Die Unterstützung ihrer Heimat im Angriffskrieg Russlands. Gerade gegen Russinnen führt Switolina nämlich ihre eigene Bilanz: "9:0", antwortet sie schnell nach ihrer Bilanz in direkten Duellen mit Russinnen seit Beginn des Krieges befragt.

"Sobald ich gegen eine Russin spiele, ist es sehr tough. Daheim werden Ukrainer von russischen Soldaten getötet. Ich habe leider Freunde an der Front verloren, nahezu täglich. Es ist sehr schwer für mich, das auseinanderzuhalten. Es gibt viel Schmerz in meinem Herzen", wird Switolina nicht müde, sich in die Seele blicken zu lassen.

Den eigentlich zum guten Ton gehörenden Handshake nach Matches verweigert sie konsequent. "Leider ist nicht jede zu mir persönlich gekommen und hat mich gefragt, wie es meiner Familie geht oder dass sie mich unterstützen", erklärt Switolina. Lediglich Daria Kasatkina habe sich öffentlich gegen den Krieg ausgesprochen und auch mit ihr geredet. "Ich habe viel Respekt für sie, weil sie es getan hat."

Monfils wegen Ukrainereisen seiner Frau besorgt

Switolina zeigte sich auf Instagram auch schon in Militäruniform "nicht weit weg von der Front", wie sie erzählte. Entstanden sind die Bilder nahe Charkiw. "Jener Stadt, in der ich meine Profikarriere begonnen habe. Charkiw ist 20 km von der Grenze entfernt. Es ist sehr traurig, meine Stadt zu sehen, die sich in einem so schlechten Zustand befindet." Sie reist immer wieder in die Heimat, auch um Kinder dort zu unterstützen "und ihnen einen Traum zu geben".

Zuhause bleibt ein jedes Mal besorgter Gael Monfils, der mit der gemeinsamen zweijährigen Tochter Skai freilich nicht mitreist. Doch er versteht seine Frau: "Ich bin eine der Stimmen der Ukraine auf der ganzen Welt. Das hier ist meine Mission", hatte Switolina während der Australian Open erklärt.

Stolz ist sie auch auf ihre neuerliche Rückkehr nach einer Operation bald nach den US Open im Vorjahr. "Ich bin sehr glücklich mit meiner Physis, und wie ich nach der Operation zurückgekommen bin. Das war eine Herausforderung für mich. Ich bin glücklich, wie ich mich auf dem Platz bewege. Ich weiß, dass ich wirklich gut spielen kann."

"Nur Gott weiß, was passieren wird"

Sie und ihr Mann würden sich gegenseitig vorantreiben. "Er ist viel älter als ich, es ist also beeindruckender, was er schafft." Mit 30 darf sie aber auch noch höhere Ziele haben als ihr Mann im Spätherbst seiner Karriere. Und so traut sich Switolina "definitiv" auch die Rückkehr bis auf Platz 3 im Ranking zu. "Mit meinem Spiel und wie ich seit dem Comeback gespielt habe, habe ich gut gegen Topspielerinnen mitgehalten."

Nach ihrer Babypause hat sie etwa mit dem Wimbledon-Halbfinale 2023 aufgezeigt. Im hektischen Turnieralltag genießt sie zwischendurch die wenige Zeit mit der Familie, dann kann sie die Tenniswelt auch einmal komplett ausblenden.

Den Krieg in der Heimat, den kann sie allerdings nicht ausblenden. Ob sie an ein baldiges Kriegsende glaubt? "Nur Gott weiß, was passieren wird. Keiner weiß, was Präsident Trump tun wird. Wir alle wollen unser Land zurück, Frieden in der Ukraine und keine Raketen mehr auf unser Land."

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