Ferrari-Dilemma: „Wir sind zu schwach“
MARANELLO. Der neue Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur (54) hat nach dem ernüchternden Formel-1-Saisonauftakt mit Platz vier für Carlos Sainz und dem Ausfall von Charles Leclerc (Motorschaden) die Schwachstelle ausgemacht.
„Es ist wichtig, sich ein klares Bild der Situation zu verschaffen. Das größte Problem für mich ist die Zuverlässigkeit, wir sind da zu schwach“, kritisierte der Franzose nach dem ersten Grand Prix des Jahres in Bahrain.
Außerdem müsse der Rennstall die starke Abnutzung der Reifen in den Griff bekommen. „Ich habe dem Team schon vor den Tests in Bahrain vor zwei Wochen gesagt, dass die Meisterschaft in Bahrain nicht zu Ende sein wird“, sagte Vasseur. Man müsse das Rennen „richtig analysieren und eine stärkere Reaktion zeigen“. Die Scuderia verfolgt im Gegensatz zu Red Bull und dem überraschend starken Aston-Martin-Team einen anderen Ansatz in der Aerodynamik, sie will aber an dem Konzept festhalten.
Vasseur will Ferrari endlich wieder zum WM-Titel führen. Bisher letzter Fahrer-Weltmeister war 2007 Kimi Räikkönen, ein Jahr darauf wurden die Italiener zuletzt Konstrukteurschampion. Für den Franzosen ist der Ferrari-Job trotz des Drucks die Krönung seiner Motorsport-Karriere.
„Als Tennisspieler möchte man in Wimbledon spielen. Ich denke, wenn man seinen Job in der Formel 1 ausübt, möchte man irgendwann für Ferrari arbeiten“, sagte Vasseur, der zuvor für Alfa Romeo gearbeitet hatte. Jetzt ist vieles anders: „Bei Ferrari gibt es eindeutig mehr Emotionen und Leidenschaft.“
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