Gunskirchner zog neu in den Landtag ein
GUNSKIRCHEN/LINZ. Mittelschullehrer und Personalvertreter Michael Weber will im Landtag eine starke Stimme für Lehrer sein. Er fordert einen Bürokratieabbau und mehr Personal.
Die dreitägige Budgetsitzung von Dienstag bis Donnerstag war für den Gunskirchner Michael Weber der Einstieg als VP-Landtagsabgeordneter. Der Mittelschullehrer übernahm das Mandat der Welserin Alexandra Platzer, die zwei Hotels managt, vor kurzem Mutter geworden ist und nun politisch kürzertritt. "Die Entscheidung ist sehr kurzfristig gekommen und hat in meinem Leben schon einiges auf den Kopf gestellt", sagt Weber im Gespräch mit den OÖN.
Der 45-Jährige ist seit 2010 Personalvertreter im Zentralausschuss für Landeslehrer. Nach seinem Einzug in den Landtag werden die Themen Schule und Bildung auch in seiner neuen politischen Funktion ein Schwerpunkt sein. Sein Ziel ist es, eine starke Stimme für die Pädagoginnen und Pädagogen zu sein.
Wo sieht er die drängendsten Probleme im Bildungssystem? "Wir brauchen in den Schulen zusätzliches Personal, nicht nur mehr Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch mehr Unterstützung durch psychosoziales und administratives Personal, um die Lehrer zu entlasten", sagt Weber. Das könne nicht nur das Land stemmen, sondern es müssten dafür auch mehr Budgetmittel vom Bund kommen.
Weniger Bürokratie
Außerdem will er sich für mehr Schulautonomie und einen Bürokratieabbau einsetzen, "damit den Lehrern mehr Zeit für die Kinder und den Unterricht bleibt und sie sich nicht mit administrativen Dingen herumschlagen müssen". Wichtig ist ihm außerdem wegen des steigenden Bedarfs an qualifiziertem Lehrpersonal die Wiedereinführung einer eigenen Ausbildung für Sonderpädagogen. "Wir brauchen mehr Sonderpädagogen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen, die es am schwersten im Leben haben." Weber selbst ist Lehrer für Englisch, Musik und Informatik, hat sich aber in den vergangenen Jahren auf die Personalvertretung konzentriert. "Ich bin Betriebsrat und Problemlöser für Lehrer, vertrete sie gegenüber der Bildungsdirektion und berate sie." Außerdem ist er ÖGB-Vizepräsident und Landesvorsitzender der Fraktion Christlicher Gewerkschafter.
Auf kommunalpolitischer Ebene war der Pädagoge bisher noch nicht tätig. Bei der Landtagswahl 2021 kandidierte er auf der Wahlkreisliste Hausruckviertel auf Platz 9.
Weber wohnt in Gunskirchen, wo er auch aufgewachsen ist. Politik hat am Familientisch eher eine untergeordnete Rolle gespielt. "Ich bin aber sehr sozial erzogen worden", erzählt er. Sein Vater Leopold Weber war langjähriger Leiter der Welser Lebenshilfe.
"Büroabbau und m e h r Personal"-die Richtung stimmt......