Kanzlerin Merkel droht Firmen mit einer Testpflicht
BERLIN. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel mahnt die Unternehmen in Deutschland zum regelmäßigen Testen ihrer Mitarbeiter:
Wenn dies nicht der überwiegende Teil der Firmen mache, werde ihre Regierung "regulatorisch" vorgehen. Und mit "überwiegendem Teil" meine sie eine Quote von über 90 Prozent, sagt Merkel gestern in ihrer Regierungserklärung im Bundestag in Berlin.
Die Regierung werde dies in den nächsten Tagen genau beobachten und nach Ostern entscheiden, denn "das Testen ist die entscheidende Brücke bis zur Impfung".
Zugleich verteidigte die CDU-Politikerin den gemeinsamen europäischen Weg bei der Pandemie-Bekämpfung: "Bei allen Beschwerlichkeiten glaube ich, dass sich in der Pandemie wieder gezeigt hat, dass es gut ist, dass wir diese Europäische Union haben", sagte Merkel.
Ausdrücklich nannte sie auch die Impfstoffbeschaffung. Wenn man sehe, dass selbst bei kleinen Unterschieden in der Verteilung große Diskussionen ausbrechen, wolle sie sich nicht vorstellen, was wäre, wenn einzelne EU-Staaten Impfstoff hätten und andere nicht. "Das würde den Binnenmarkt in seinen Grundfesten erschüttern", betonte die Kanzlerin.
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Noch im Dezember lästerte Merkel über Österreich und deren breites Testangebot. Brauchen wir nicht, jetzt wird geimpft, war ihre Aussage, obwohl jeder mit klarem Verstand wusste, dass das Impfen bis Jahresende dauern kann.
Und jetzt schiebt sie das Problem an die Unternehmen ab.